In der Totenstadt Sakkara bei Kairo haben Archäologen einen Totentempel, 50 weitere Sarkophage und verschiedene Artefakte aus altägyptischer Zeit entdeckt.
Darunter sind laut Mitteilung des Antikenministeriums ein vier Meter langer Papyrus mit einem Kapitel aus dem Totenbuch, das im alten Ägypten als Grabbeigabe üblich war. Die Forscher hätten auch Totenmasken und Spiele wie das seinerzeit verbreitete Senet-Spiel entdeckt. Die Funde stammen aus der Zeit des Neuen Reiches aus den Jahrhunderten etwa 1550 bis 1070 vor Christus.
Sakkara liegt am Nil südlich von Kairo und diente in pharaonischer Zeit als Friedhof für die Hauptstadt des Reiches Memphis. Die bei Touristen beliebte Sehenswürdigkeit zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Pyramiden von Sakkara gelten als ein «großes Meisterwerk architektonischen Designs», wie die Unesco schreibt. Dort liegt auch die berühmte 5000 Jahre alte Stufenpyramide von Pharao Djoser.
Angeführt werden die Ausgrabungen in Sakkara von Sahi Hauass, der als einer der einflussreichsten und kundigsten Archäologen Ägyptens gilt und der kurzzeitig auch Antikenminister war. Hauass hat mehrere wichtige Ausgrabungen in dem nordafrikanischen Land geleitet und etwa auch die Untersuchung von Mumien mit neuen forensischen Methoden vorangetrieben. Unter anderem wegen seines dominanten Führungsstils hat er aber auch Kritik auf sich gezogen.
Das Antikenministerium hatte in vergangenen Monaten schon zahlreiche spektakuläre Funde aus Sakkara bekanntgegeben, darunter rund 160 Särge in teils sehr gutem Zustand. Im November hatte der Antikenminister Chalid al-Anani erklärt, dass Sakkara erst «rund ein Prozent» dessen freigegeben habe, was dort verborgen sei. Ausgestellt werden sollen die Funde unter anderem im Großen Ägyptischen Museum, das an den Pyramiden von Giseh gebaut wird und das dieses Jahr öffnen soll.