Der Vorspann beginnt mit einem schwarzen Punkt samt Staubschweif. Das Geschoss nähert sich, dann setzt eine Stimme ein: «Er kommt. Knight Rider. Ein Auto, ein Computer, ein Mann.»
Am Steuer sitzt David Hasselhoff in einer seiner berühmtesten Rollen als Michael Knight in der 80er-Kultserie «Knight Rider». Doch Hasselhoff und sein sprechendes Auto K.I.T.T. fahren künftig auf getrennten Wegen – der Wagen wird zusammen mit anderen Gegenständen versteigert.
«Alles muss raus!», ruft Hasselhoff auf Instagram in die Kamera, er trägt ein T-Shirt, auf dem «Don’t Hassel The Hoff» (zu Deutsch: «Ärgere den Hoff nicht!») zu lesen ist. Er steht dabei in einem Zimmer voller Kram: Goldene Schallplatten an den Wänden, stapelweise Bücher, ein überlebensgroßer Hasselhoff-Baywatch-Rettungsschwimmer, ein Flipper-Tisch, und und und. Ein lukratives Frühjahrs-Reinemachen für den in Deutschland spätestens seit dem Mauerfall beliebten Schauspieler und Sänger («Looking For Freedom»).
Hasselhoff hat seine besten Zeiten wohl hinter sich – doch jetzt kann er sie zumindest bis zum 23. Januar an die Meistbietenden verkaufen. Das beste Stück des 68-Jährigen jedoch passt nicht ins Arbeitszimmer: K.I.T.T., kurz für «Knight Industries Two Thousand», ein Pontiac Firebird. Es ist DAS Kultauto, das in «Knight Rider» nicht nur zur Verbrecherjagd taugt, sondern auch als Freund Hasselhoffs.
Zum Verkauf steht allerdings nur ein Nachbau: «Auch wenn es Davids persönliches K.I.T.T.-Auto ist, wurde es nicht in der Fernsehproduktion benutzt», heißt es im Text der Aktionsanzeige der Seite «liveauctioneers.com». Doch sonst scheint alles wie im Fernsehen: Fotos zeigen Hasselhoff in dem Wagen, dessen Armaturen eher an einen Spielautomaten in Las Vegas erinnern.
Alles blinkt und blitzt, und die rote Digitalanzeige wartet darauf, die Geschwindigkeit in Meilen pro Stunde anzuzeigen. Das Lenkrad im Stile eines Flugzeug-Steuerknüppels zeigt, dass K.I.T.T. eben mehr ist als nur ein Auto. Schließlich fuhr es schon Jahrzehnte vor den Teslas dieser Welt alleine und mit geradezu überirdischer Geschwindigkeit durch die amerikanische Weite – mit Hasselhoff verbunden über dessen Armbanduhr.
Und K.I.T.T. hat offenbar noch immer einige – sehr zahlungskräftige – Fans. Die erwartete Summe von bis zu 300.000 Dollar ist eine Woche vor dem Ende der Auktion bereits überschritten: bei 500.000 Dollar stand eines der Gebote. Der oder die Meistbietende kann sich laut Auktions-Angaben jedenfalls darauf einstellen, dass «The Hoff» den Wagen persönlich übergibt. Versandkosten kommen noch oben drauf.
Wer Hasselhoff kennenlernen will, aber keine halbe Million aufwärts für ein altes Auto übrig hat, für den gibt es noch ein anderes verlockendes Angebot: ein Mittagessen in Los Angeles «von Angesicht zu Angesicht». Da stand der Preis zeitweise bei 8500 Dollar. Und wem das immer noch zu viel ist, der kann zumindest eine unterschriebene Autogrammkarte samt Hoff’schem Schlafzimmerblick für einige hundert Dollar erstehen.