Mark Ruffalo kritisierte mit drastischen Worten den Umgang der Sicherheitskräfte mit den Randalierern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa)

Hollywood-Schauspieler und andere Stars haben mit Entsetzen auf den Sturm wütender Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump auf das politische Zentrum Washingtons reagiert.

«Das heute war kein Patriotismus, sondern Terrorismus», sagte Late-Night-Moderator Jimmy Fallon in seiner Show. «Dies ist ein Staatsstreichversuch, um einen Reality-TV-Star an der Macht zu halten», schrieb Schauspielerin Alyssa Milano. Schon seit Monaten warne sie davor, dass Trump zur Gewalt anstifte.

Randalierende Anhänger des Republikaners Trumps waren nach einer anstachelnden Rede des scheidenden Präsidenten am Mittwoch in das Kapitol, den Sitz des US-Parlaments, eingedrungen. Erst Stunden später konnte der Kongress seine Beratungen wieder aufnehmen und Trumps Niederlage bei der Wahl besiegeln. Nach Polizeiangaben kamen vier Menschen ums Leben.

Einige Stars kritisierten den Umgang der Sicherheitskräfte mit den Randalierern. «Stellt euch vor, das wären unsere Leute gewesen», schrieb Trump-Kritiker Mark Ruffalo auf Twitter: «Dann würden Bäche von Blut durch die Straßen fließen, und keiner von uns wäre bewaffnet.» Sein Kollege Chris Evans schrieb: «Stellt euch das Gemetzel vor, wenn sie nicht weiß gewesen wären.»

Die Rapperin Cardi B fragte: «Wo ist die Nationalgarde?» Ähnlich äußerte sich Filmemacher Michael Moore: «Warum wird diese Meute nicht verhaftet?» Popsänger John Legend nahm alle Trump-Wähler in die Pflicht: «Ihr seid mitschuldig an der versuchten Zerstörung des Landes.» Trump sei «nun völlig der wahnsinnige König und muss abgesetzt werden», schrieb Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino.

Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger, ehemaliger republikanischer Gouverneur von Kalifornien, hatte sich schon vor den Unruhen geäußert. Es sei «dumm, verrückt und bösartig» von Trump und seinen Gefolgsleuten, das Wahlergebnis infrage zu stellen, schrieb er in einem Gastkommentar für die Zeitung «The Economist».

Sängerin Demi Lovato kündigte an, das Geschehen auch künstlerisch kommentieren zu wollen. «Nach dem heutigen Angriff auf unsere Demokratie bin ich im Studio und arbeite an etwas Besonderem», schrieb sie in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) bei Twitter und Instagram. «Ich bin so traurig, dass ich so naiv war, zu denken, dass so etwas niemals passieren könnte, und doch ist es geschehen.»

Für Popsängerin Selena Gomez tragen soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Instagram eine Mitschuld: Dies sei «das Ergebnis davon, dass man Menschen mit Hass im Herzen erlaubt hat, Plattformen zu nutzen, die genutzt werden sollten, um Menschen zusammenzubringen», schrieb sie. Twitter hatte Trumps Konto nach den Unruhen für zwölf Stunden gesperrt. Drei Tweets des Accounts hätten «wiederholt und schwerwiegend» gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen.

Popstar Pink kommentierte auf Twitter: «Dies ist ein trauriger Tag für Amerika.» Als US-Bürgerin schäme sie sich für Verlogenheit und Heuchelei in Washington. Auch Soulsänger Stevie Wonder äußerte sich traurig: «Ich bin untröstlich und erstaunt, dass dieser narzisstische und gefährliche Präsident Leben in Gefahr bringen und gewalttätigen Aufruhr gegen unsere Regierung fördern würde.»

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