Der international erfolgreiche DJ Paul van Dyk empfindet den Umgang der deutschen Politik mit der Kultur in der Corona-Krise als verletzend. «Viele Bürger haben ihre Perspektive verloren, ihr soziales Umfeld verloren.
Und es geht dabei um den kompletten Kultur-, Kunst- und Eventbereich», sagte der Musikproduzent und Hörfunkmoderator in einem Podcast-Gespräch mit FDP-Chef Christian Lindner. «Kultur kann nicht nur der Kitt der Gesellschaft sein, wenn die Sonne scheint. Sie muss es auch jetzt, in diesen schweren Zeiten, sein.»
Von Dyk betonte, dass seine Branche nicht etwa schlecht gewirtschaftet habe. «Wir als Kultur müssen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie genauso wie alle anderen schultern, dann müssen wir genauso auch unterstützt werden», fordert er. Es würden Standortvorteile verspielt, wenn beispielsweise Technikunternehmen stürben, die sonst die Events der Olympischen Spiele betreut hätten.
«In einer pluralistischen Gesellschaft haben die Menschen unterschiedliche Ideen von Glück: Die einen schauen sich ein Bild an, die anderen trinken in der Kneipe ein Bier und die nächsten hören Musik. Das gesellschaftliche Leben muss langsam wieder stattfinden können», sagte der Künstler. Er forderte eine Diskussion darüber, wie «gesellschaftliches Leben unter Einhaltung von Hygienekonzepten langfristig wieder möglich werden kann».
«Mein Vorschläge sind: Anmeldung, Schnelltests, Lüftungssysteme, weniger Gäste, fachliche Abnahme von Locations. Wir brauchen Perspektiven, um mit dem Virus bedacht Freiheiten leben zu können», so van Dyk. «Wir als Kulturschaffende wollen nicht auf den Staat angewiesen sein, wir wollen einfach arbeiten.»