Viele Karnevalssitzungen im Fernsehen sind dieses Jahr coronabedingt ausgefallen, doch «Karneval in Köln» läuft am Rosenmontag um 20.15 Uhr wie gewohnt im Ersten. Die Zuschauer können sich auf einige Überraschungen gefasst machen – das zeigt auch schon der Untertitel: «Der etwas andere Rosenmontag».
«Es war eine Herausforderung diesmal, aber gerade das hat mir gefallen», sagt Moderator Guido Cantz der Deutschen Presse-Agentur. Normalerweise wird die Sitzung im einem prall gefüllten Saal aufgezeichnet, diesmal dagegen ganz ohne Publikum. Was natürlich nicht einfach ist: «Die Stimmung bei der Aufzeichnung war schon etwas merkwürdig», räumt Cantz ein. «Es gab uns aber die Möglichkeit, ein paar ganz neue Stilmittel einzusetzen, und ich glaube, das verleiht der Sache einen besonderen Reiz.»
So tritt in der vom WDR produzierten Sendung unter anderem der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf. Guido Cantz war auf die Idee gekommen, ihn einzuladen: «Und er ist auch gekommen, was ich ganz klasse fand. Er hat auch gut auf den Punkt gebracht, warum wir diese Sendung eigentlich machen. Er hat gesagt: ‚Abstand ist wichtig – aber es ist auch mal wichtig, Abstand zu diesem Thema zu finden.’»
Ein weiterer Gast, den man in einer Karnevalssitzung nicht unbedingt erwarten würde, ist BAP-Sänger Wolfgang Niedecken: Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Bläck Fööss im vergangenen Jahr singt er zusammen mit ihnen «Drink doch eine met».
Ebenfalls beteiligt sind Komiker Ingo Appelt und Kabarettist Wilfried Schmickler. Karnevals-Urgestein Wicky Junggeburth, der sonst im WDR-Fernsehen immer zusammen mit Guido Cantz den Rosenmontagszug kommentiert, meldet sich diesmal vom Kölner Hauptbahnhof: Zumindest dort rollen noch Züge.
Zu den Bands gehören Brings, die Paveier, die Höhner und Cat Ballou. Darüber hinaus kann der «Karneval in Köln» mit einigen Requisiten auch aus anderen Hochburgen aufwarten: aus Aachen gibt es den Narrenkäfig von der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst, aus Düsseldorf das Senffass, dem der Hoppeditz entsteigt, und aus Bonn eine Beethoven-Statue.