In ihrem mit Spannung erwarteten Interview hat Herzogin Meghan von Selbstmordgedanken sowie Rassismus innerhalb der königlichen Familie berichtet.
«Ich wollte einfach nicht mehr am Leben sein», sagte Meghan bei der Ausstrahlung eines mit Spannung erwarten Interviews des US-Senders CBS mit Moderatorin Oprah Winfrey. «Ich dachte, es würde die Situation für alle lösen».
Zu dieser Zeit habe sie auch Angst gehabt, alleine zu sein, weil sie sich etwas hätte antun können. Sie habe ihren Mann, Prinz Harry, und den Palast um Hilfe gebeten. «Ich hatte Angst, weil das sehr real war. Dies war keine abstrakte Idee, dies war systematisch und dies war nicht, wer ich bin.»
In dem Gespräch mit US-Moderatorin Oprah Winfrey berichtete Meghan zudem von rassistischem Verhalten während ihrer Schwangerschaft mit Sohn Archie. Es habe Bedenken und Gespräche darüber gegeben, «wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird», sagte Meghan. Dies sei aus Gesprächen der «Familie» mit ihrem Mann Prinz Harry hervorgegangenen. Genauer wollte Meghan sich allerdings nicht äußern, weil dies «sehr schädlich» für einige Personen wäre. Es sei aber wohl klar, dass ein braunes Baby ein Problem für den Palast gewesen wäre. Die Mutter der 39-Jährigen Amerikanerin ist schwarz.
Das vom Sender CBS ausgestrahlte Gespräch ist das erste Interview von Meghan und Prinz Harry, seitdem das Paar vor einem Jahr seine royalen Pflichten aufgegeben hatte. Unterstützer Meghans hatten den Medien und auch dem Königshaus seither immer wieder eine Kampagne insbesondere gegen die Herzogin vorgeworfen. Dabei ging es auch um Anschuldigungen, die Ehefrau des Queen-Enkels Harry sei Rassismus ausgesetzt.
Der Druck auf sie während ihrer Zeit im Palast sei enorm gewesen, erzählt Meghan. Sie habe sich wie in einem Goldenen Käfig gefühlt und sei zum Schweigen verdammt gewesen. «Ich kenne die Institution (Monarchie) nicht, deshalb wurde uns gesagt, wir sollen schweigen.» Jedem in ihrer Umgebung seien klare Verhaltensregeln auferlegt worden, seitdem bekannt war, dass sie mit Harry liiert ist. «Selbst jetzt kann ich nicht einfach mit Freunden essen gehen», sagte Meghan.»
Auf ihr Leben als Royal sei sie nicht vorbereitet gewesen. «Ich bin da naiv reingegangen, weil ich ohne viel Wissen um die königliche Familie aufgewachsen bin», sagte die gebürtige US-Amerikanerin. «Was man über Royals weiß, das kennt man aus Märchen», sagte Meghan. «Deshalb ist es einfach, ein Bild davon zu haben, das so fern der Realität ist.» In den Jahren am Hof sei es schwierig gewesen: «Wahrnehmung und Realität sind zwei sehr unterschiedliche Dinge und man wird nach der Wahrnehmung beurteilt, aber lebt die Realität», sagte Meghan.
Entgegen Erwartungen in der britischen Presse verzichtete Meghan auf persönliche Angriffe gegen die Königsfamilie. Die Queen habe sich sehr um sie gekümmert, erzählt die Herzogin. Auch über ihre Schwägerin, die Ehefrau von Prinz William, sprach sie positiv. Herzogin Kate sei eine «gute Person».
Allerdings habe Kate sie zum Weinen gebracht. Ein paar Tage vor der Hochzeit mit Prinz Harry 2018 sei Kate über das Kleid eines Blumenmädchens verärgert gewesen, sagte Meghan. «Und es brachte mich zum Weinen. Und es hat wirklich meine Gefühle verletzt». Danach habe die Frau von Prinz William sich allerdings entschuldigt und ihr Blumen geschenkt, sagte Meghan. Die Herzogin verriet, dass sie bereits drei Tage vor ihrer royalen Hochzeit im Mai 2018 in kleinstem Rahmen geheiratet hätten. «Niemand weiß das, aber wir haben den Erzbischof angerufen», sagte Meghan.
Die 39-Jährige und Prinz Harry (36) hatten ihre royalen Pflichten vor rund einem Jahr aufgegeben und waren mit Söhnchen Archie, der im Mai zwei Jahre alt wird, in Meghans Heimat USA gezogen. Mittlerweile erwartet das Paar ein zweites Kind – es wird ein Mädchen, wie die beiden in dem Interview berichteten. «Einen Jungen zu haben und ein Mädchen, was kann man mehr wollen?», sagte Harry. Die beiden wollten es aber bei zwei Kindern belassen, sagten sie. Sie erwarteten das Baby im Sommer.