Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern (40) soll in dem geplanten Polit-Drama «They Are Us» von der australischen Schauspielerin Rose Byrne (41, «Brautalarm», «X-Men: Erste Entscheidung») dargestellt werden.
Der Drehbuchautor und Regisseur Andrew Niccol thematisiert darin den Terrorangriff auf zwei Moscheen in Christchurch im März 2019 durch einen rassistischen Attentäter, bei dem 51 Menschen starben und Dutzende verletzt wurden.
Arderns Büro ließ allerdings verlauten, dass die Regierungschefin in keiner Weise in den Film involviert sei. «Jacinda Ardern distanziert sich von dem Film», schrieb die Zeitung «New Zealand Herald» am Freitag. Regisseur Niccol («Gattaca», «Anon») sagte nach einem Bericht des Filmportals «Hollywood Reporter», es gehe ihm besonders um die Reaktion auf die Attacke. «Wie ein beispielloser Akt von Hass mit einer Welle von Liebe und Unterstützung überwunden wurde.»
Premierministerin Ardern hatte sich damals als Krisenmanagerin bewährt. Sie ging auf die Muslime zu und prägte den titelgebenden Satz «They are us» (Sie sind wir) mit Blick auf die über 40 000 Muslime im Land – und dass Neuseeland ihre Heimat sei. Später ließ die Sozialdemokratin halbautomatische Waffen verbieten. Für ihre Reaktion auf die Bluttat wurde sie international viel gelobt.
Auch der muslimische Verband der Region Canterbury, in der Christchurch liegt, stellte das Projekt infrage. «Obwohl die Anerkennung unserer Premierministerin für ihre Reaktion auf die Angriffe wohlverdient ist, hinterfragen wir das Timing und ob ein Film gerade jetzt angemessen ist», zitierte der «New Zealand Herald» den Sprecher Abdigani Ali. Die Geschichte des 15. März müsse erzählt werden, «aber wir möchten sicherstellen, dass dies in angemessener, authentischer und sensibler Weise geschieht».
Das Skript für den Film entstand mit Hilfe von betroffenen Mitgliedern der Moscheen. Der gebürtige Neuseeländer Niccol schrieb zuvor unter anderem die Drehbücher für Filme wie «Die Truman Show» oder den Endzeit-Thriller «In Time – Deine Zeit läuft ab».