Mit einem Gesellschaftsdrama aus dem Iran hat sich der zweifache Oscarpreisträger Asghar Farhadi beim Filmfestival Cannes zurückgemeldet.
«A Hero» erzählt von Rahim, der im Gefängnis sitzt, weil er seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Einmal mehr thematisiert der 49 Jahre alte Farhadi damit Fragen nach Moral, Schuld und Verantwortung. Der Regisseur zählt zu den bekanntesten Filmemachern im Iran: Für «Nader und Simin – Eine Trennung» sowie «The Salesman» wurde er bereits mit zwei Oscars ausgezeichnet.
«A Hero» beginnt damit, dass Rahim während eines Hafturlaubes seine Schulden abbezahlen möchte. Denn seine Freundin hat eine Tasche mit Goldmünzen gefunden, die sie nun verkaufen möchten. Doch als das nicht so viel Geld einbringen würde wie erhofft, macht sich Rahim auf die Suche nach der Besitzerin der Münzen. Mit Erfolg. Als das Gefängnis davon erfährt, wird das Fernsehen eingeschaltet und Rahim als Held gefeiert. Bald aber werden Zweifel an seiner Geschichte laut. Ist es außerdem wirklich eine solche Heldentat, das Richtige zu tun?
Nach dem gefloppten, in Spanien entstandenen Drama «Offenes Geheimnis» drehte Farhadi diesen Film nun wieder im Iran. Wie schon in «Nader und Simin» über ein Paar in Trennung gelingt es ihm auch jetzt, anhand eines Beispiels viel über die gesamte Gesellschaft zu berichten – aber nicht nur die iranische. Denn in «A Hero» spielen auch Soziale Medien, deren Wirkung und Macht eine Rolle, so dass Farhadi seine Gesellschaftskritik dieses Mal deutlich breiter anlegt.