Mit der Kulturhauptstadt 2025 kann Chemnitz nach Ansicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) europaweit als Vorbild für die verbindende Kraft der Kultur leuchten.
Welche Kraft die Kultur entfalten könne, habe die Stadt schon 2018 gezeigt, sagte Grütters am Freitag. Dabei verwies sie auf das große Konzert unter dem Titel «Wir sind mehr» nach rechtsextremen Ausschreitungen. Es gelte, die kulturelle Vielfalt ins Scheinwerferlicht zu rücken und mit Mitteln von Kunst und Kultur Gräben zu überwinden. Zugleich rief sie die Bürger auf, die Kulturhauptstadt nicht «Funktionären» zu überlassen, sondern sich selbst zu eigen zu machen.
Am Freitag unterzeichneten Bund, Land und Stadt eine Finanzierungsvereinbarung für die Kulturhauptstadt. Sie sieht ein Volumen von rund 66 Millionen Euro für die Jahre 2021 bis 2025 vor. «Ich glaube, das ist bestangelegtes Geld», sagte Grütters. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte, dass damit große Planungssicherheit geschaffen werde. Insgesamt ist ein Budget von 91 Millionen Euro vorgesehen.
Chemnitz ist mit rund 245 000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Ostdeutschland – nach Berlin, Leipzig und Dresden. 2025 will sie sich dem internationalen Publikum als «Macher-Stadt» präsentieren. Das Motto der Bewerbung, mit dem Chemnitz im vergangenen Jahr die Jury überzeugt und sich gegen die Städte Nürnberg, Magdeburg, Hildesheim und Hannover im Finale um den Titel durchgesetzt hat, lautet «C the Unseen» («Sieh das Unentdeckte»).
Die Vorhaben für das Kulturhauptstadtjahr hat die Stadt in ihrem Bewerbungsbuch dargelegt. Zu den Vorhaben gehören etwa ein kreativer Hub im virtuellen Raum («maker-space.eu»), eine «Parade der Apfelbäume», ein Kulturpfad durch mehr als 20 Orte der Region («Purple Path»), eine Friedensfahrt von Tschechien nach Chemnitz und ein Projekt zu Garagen als versteckte kreative Orte.
Den zweiten Titelträger der Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2025 stellt Slowenien.