2019 machte er Schlagzeilen auf dem Grünen Hügel – dieses Mal ist der britische Travestiekünstler Le Gateau Chocolat nicht mehr bei den Bayreuther Festspielen dabei.
«Als die Proben hier begannen, war Großbritannien Hochrisikogebiet und es gab Einreisebeschränkungen und Quarantäneverordnungen, die die ausreichende Teilnahme an Proben in diesem Jahr leider unmöglich gemacht haben», sagte der Festspiel-Sprecher Hubertus Herrmann am Samstag. «Wir hoffen, dass es zukünftig wieder eine Zusammenarbeit geben kann.»
Le Gateau Chocolat, der seinen echten Namen ungern in den Medien lesen will, hatte vor zwei Jahren in der gefeierten «Tannhäuser»-Inszenierung von Regisseur Tobias Kratzer als erste schwarze Dragqueen der Festspiel-Geschichte Schlagzeilen gemacht. In dieser Rolle hisste er beispielsweise eine Regenbogenflagge auf der Bühne.
2019 hatte er gesagt, er sehe seine Arbeit auf dem Grünen Hügel noch nicht getan. «Ob ich wiederkommen will, ist eine andere Sache. Ob ich wiederkommen muss: Ja, auf jeden Fall!», sagte der Brite damals. «Meine Rolle ist es auch, eine Realität zu präsentieren, die für eine sehr lange Zeit nicht Teil dieses Hauses war.»
Der im britischen Brighton lebende Travestiekünstler hatte damals nach der «Tannhäuser»-Premiere das Publikum kritisiert, weil er einige Buhrufe abbekommen hatte. «Was buht Ihr da konkret aus?», fragte Le Gateau Chocolat (Der Schokoladenkuchen). Er habe keinerlei Fähigkeiten zur Schau gestellt, sondern «nichts dargestellt als einen Lifestyle».
Der «Tannhäuser» in der Kratzer-Inszenierung steht auch in diesem Jahr wieder auf dem Spielplan der Festspiele, die – wie immer – am 25. Juli starten. Nach Angaben der Festspiele soll Le Gateau Chocolat dabei von Kyle Patrick vertreten werden.