Till Brönner, Deutschlands bekanntester Jazz-Musiker und im Zweitberuf Fotograf, zeigt Armin Laschet, CDU-Kanzlerkandidat, auf 1,80 mal 1,20 Metern im schwarz-weißen Fotogroßformat.
«Herr Laschet wirkt da ernster und nachdenklicher als ihn die Presse oft darstellt. Und genau das finde ich gut», sagt Brönner (50) mit Blick auf seine Fotoausstellung «Melting Pott Europe», die erstmalig seit diesem Freitag in Koblenz zu sehen sein soll.
Das Porträt von Laschet (60) «ist brandneu und erst vor gut zwei Wochen in Berlin aufgenommen worden. Ich limitiere meine Zeit für Porträts auf fünf Minuten. In dieser Zeit entsteht, was entsteht», erklärt der aus Nordrhein-Westfalen stammende Wahl-Berliner Brönner. In der bis zum 22. August geplanten Schau im Ludwig Museum in Koblenz sind nach seinen Worten mehr als 35 Farb- und Schwarzweißfotos zu sehen – bis zu 1,60 mal 2,40 Meter groß. Die Werke zeigen laut dem Musiker «prägende Charaktere der europäischen Gesellschaft, Architektur und Landschaften».
Stets geht es um die Auseinandersetzung mit Europa. Diese intensive Beschäftigung verbindet Brönner nach eigenen Angaben auch mit dem CDU-Politiker Laschet sowie Christian Wulff. Den früheren Bundespräsidenten und dessen Frau Bettina erwartete Brönner bei der Ausstellungseröffnung am Freitag. «Europa ist aber ein parteiübergreifendes Sujet», fügt er hinzu. «Ich selbst gehöre als Künstler keiner Partei an und finde das auch richtig so.»
2010 hat der Trompeter und Komponist seine Fotokarriere gestartet. Seine Leidenschaft gelte einer Leica-M-Kamera: «Sie geht auf die Ursprünge der Kleinbildkameras zurück», sagt Brönner. Auch mit einer Mittelformat-Leica fotografiere er gern. Erst hat er vor allem das Ruhrgebiet abgelichtet und in Ausstellungen gezeigt. Seine neue Schau am Deutschen Eck in Koblenz solle der Startschuss sein für künftige Fotoausstellungen zum Thema Europa auch im EU-Ausland.