Die neue «Tagesthemen»-Konkurrenz «RTL Direkt» mit Jan Hofer und Pinar Atalay soll die Zuschauer stets mit einem positiven Gefühl verabschieden.
«Zum Schluss gehen wir ein bisschen persönlich, positiv raus – für die Menschen, die einen langen Arbeitstag hinter sich haben», sagte der Redaktionsleiter von «RTL Direkt», Lothar Keller, am Donnerstag in Berlin.
«Da werden wir sicherlich auch variieren. Das kann alles Mögliche sein. Es kann auch mal eine interessante bunte Nachricht zum Schluss sein», so Keller. «Es wird aber auch oft ein satirischer Blick auf das Tagesgeschehen, auf das Wochengeschehen, auf die Debattenthemen der Woche sein. Und da werden wir ganz viel ausprobieren, ganz viel experimentieren, das ist ein Feld, wo sich uns viele Möglichkeiten bieten.» Am kommenden Montag geht «RTL Direkt» an den Start.
Das Format läuft montags bis donnerstags um 22.15 Uhr, also in Konkurrenz zu den «Tagesthemen» im Ersten. «Das Besondere ist, dass wir uns überlegen: Was ist ein Thema des Tages, das die Menschen beschäftigt und bewegt», so Keller. «Und das wollen wir noch einmal intensiver den Menschen näherbringen. Komplexe Themen noch einmal mit einem Gast erläutern oder mit einem Politiker genauer draufschauen, was seine Position dazu ist. Das auch zu hinterfragen», erläuterte Keller. «Das ist mehr als wir bei den Liveschalten bei „RTL aktuell“ oder dem „Nachtjournal“ machen.»
Debütsendung mit Baerbock
Erster Gast wird in der Debütsendung am Montag die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sein. Das Hauptthema lautet dann: Was kostet eigentlich grüne Politik?
Alles an dem Format entstehe neu, lobte Anchorman Hofer. «Wann hat man im Leben schon mal die Chance, etwas vollkommen Neues zu machen? Etwas mit zu konzipieren, mit zu gestalten und dann noch als Moderator auf die Bühne zu bringen? Mehr ist einfach nicht drin.»
Vor fast 15 Millionen Zuschauern hatte Jan Hofer bei seiner letzten «Tagesschau» im Dezember 2020 die Krawatte abgenommen – und er will sie im Fernsehen möglichst nie wieder tragen. «Das Abnehmen der Krawatte war ja auch ein Symbol dafür, dass für mich eine Phase des Lebens zu Ende ist. Und deswegen sieht man auch: Die Krawatte ist abgeblieben. Die kommt auch nicht wieder dran. Es sei denn, es ist dringend notwendig», so der frühere «Tagesschau»-Chefsprecher.
Der Geschäftsführer von RTL News, Stephan Schmitter, verwies auf zahlreiche Umfragen, die in das Konzept eingeflossen seien. Dass «RTL Direkt» nun um 22.15 Uhr in Konkurrenz zu den ARD-«Tagesthemen» laufe, und nicht zum ZDF-«heute journal» um 21.45 Uhr, habe zum einen mit dem eingespielten Sendeschema eines Privatsenders und dessen Werbeblöcken zu tun. «22.15 Uhr ist die optimale Uhrzeit, schon gegeben durch das Programm. Dazu kam aber noch, dass um 22.15 Uhr im Markt sehr viele Umschaltvorgänge stattfinden. Die Leute nehmen die Fernbedienung in die Hand, drücken die Knöpfe und sagen: „Bevor wir ins Bett gehen, was haben wir denn da noch?“» Und da ist Bewegung im Markt. (…) Und diese Bewegung wollen wir natürlich mitnutzen.»