Nach dem Tod von Fürstin Marie von und zu Liechtenstein ist in dem Kleinstaat eine siebentägige Staatstrauer verhängt worden. Die Entscheidung sei in enger Absprache mit der Fürstenfamilie gefallen, teilte die Regierung in Vaduz am Sonntagnachmittag mit.
Bereits vor der offiziellen Verkündung wurden mehrere Veranstaltungen abgesagt. Das Fürstenhaus bat darum, bei Festlichkeiten eine Schweigeminute einzulegen oder entsprechende Anpassungen im Programm vorzunehmen.
Fürstin Marie von und zu Liechtenstein war am Samstag im Alter von 81 Jahren – wenige Tage nach einem Schlaganfall – gestorben. Die Ehefrau von Fürst Hans-Adam II. (76) sei «im Beisein der Familie und nach Empfang der heiligen Sterbesakramente friedlich und in grossem Gottvertrauen entschlafen», so das Fürstentum. Die Mutter von vier Kindern galt als sozial sehr engagiert und kunst-affin. Zuletzt hatte sie nur noch selten öffentliche Auftritte wahrgenommen.
Bis zum kommenden Samstag werden alle öffentlichen Gebäude in den Landesfarben und den Trauerfarben des Fürstenhauses auf Halbmast beflaggt. Auch die Anwohner sind aufgerufen: «Die Bevölkerung wird ersucht, ihre Privatgebäude gemäss Traueranlass zu beflaggen», hieß es in der Mitteilung der Regierung.
Das 160 Quadratkilometer große Fürstentum Liechtenstein zwischen Österreich und der Schweiz ist mit rund 39 000 Einwohnern einer der kleinsten Staaten der Welt und sehr wohlhabend. Das Land ist eine konstitutionelle Erbmonarchie. Der Fürst kann unter anderem die Regierung und das Parlament auflösen und Volksentscheide außer Kraft setzen. Fürst Hans-Adam II. hatte die Regierungsgeschäfte 2004 seinem Sohn, Erbprinz Alois, übertragen, der mit Herzogin Sophie in Bayern verheiratet ist.