Für den Schauspieler und Comedian Tan Caglar waren in der Kindheit die Bibel und der ARD-«Tatort» feste Größen. Der 41-Jährige wuchs im katholischen Hildesheim auf, seine Eltern waren in den 1970er Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei gekommen.
«Meine Eltern haben sehr auf Bildung geachtet und mich auf katholische Schulen geschickt», sagte Caglar der Deutschen Presse-Agentur. «Im Religionsunterricht hat sich dann mancher Lehrer gewundert. Ich war vielleicht der bibelfesteste Moslem in ganz Hildesheim.»
Seine Eltern hätten beobachtet, dass die Deutschen am Sonntag morgens zur Kirche gingen und abends den «Tatort» schauten. Letzteres wurde auch bei Familie Caglar eingeführt. «Kommissar Schimanski fand ich toll», erinnert sich der Sohn an seine frühen TV-Erlebnisse. Im November ist er selbst in einem Berliner «Tatort» zu sehen.
Sogar eine Hauptrolle konnte der ehemalige Profi-Rollstuhlbasketballer in der ARD-Klinikserie «In aller Freundschaft» ergattern. Vom 10. August an verkörpert er den Chirurgen Doktor Ilay Demir. Es sei schon revolutionär, dass für die Rolle kein Schauspieler in den Rollstuhl gesetzt werde, sondern er als «echter Rollstuhlfahrer» ausgesucht worden sei, sagte Caglar.