Blonde Bubikopf-Frisur, Khaki-Kleidung, Nashörner und gelegentlich auch mal Mieliepap: Die nach einer Hals-Nasen-Ohren-Entzündung in Südafrika festsitzende Fürstin Charlène von Monaco macht nicht nur am Kap Schlagzeilen.
«Das ist mein längster Südafrika-Aufenthalt seit ich 2007 nach Monaco übersiedelte», sagte die 43-Jährige in einem ihrer seltenen Interviews dem südafrikanischen Magazin «You». Sie nähe täglich ein paar Stunden Decken für einen Kinderhort in der Küstenprovinz KwaZulu-Natal, wo es jetzt im Süd-Winter spürbar kälter wird. Statt erlesener französischer Küche steht nun mit Mieliepap eine südafrikanische Maisbrei-Spezialität auf ihrem Speiseplan.
Charlène, die mit dem 20 Jahre älteren Fürsten Albert II. (63) verheiratet ist, war zu Jahresbeginn in das Land am Südzipfel Afrikas gereist, um den Kampf gegen die Nashorn-Wilderei zu unterstützen. Im Rahmen ihrer Reise hatte die Fürstin ein Naturreservat besucht, in dem Ranger Nashörner zum Schutz vor Wilderern enthornen. Fotos zeigten eine gelöst wirkende junge Frau, die neben einem betäubten, dicken Rhinozeros kniet. Es sei eine Herzensangelegenheit für sie, sagte Charlène. Freudige Überraschung löste sie zudem in Südafrika aus, als sie als einziges gekröntes Haupt aus Europa zur Trauerfeier für den gestorbenen Zulu-König Goodwill Zwelithini erschien.
Was zunächst wie ein Heimatbesuch fern von Monaco wirkte, entpuppte sich immer deutlicher als monatelanger Daueraufenthalt – und nährte in den sozialen Medien Spekulationen zu einer möglichen Trennung des Paares sowie zu einer möglichen Rückkehr der Fürstin in ihre alte Heimat. Die Mutter der Zwillinge Gabriella und Jacques – des künftigen Fürsten von Monaco – beteuerte dagegen immer wieder in Interviews, wie sehr sie ihren Gatten und vor allem auch die Kinder vermisse, mit denen sie täglich per Videoschalte rede. Die besuchten sie im Juni, als ihre Nichte Aiva den fünften Geburtstag feierte – wie Charlène für ihre Instagram-Seite im Foto festhielt.
Nun berichtete sie dem südafrikanischen Radiosender 702, ein vor ihrer Reise durchgeführter kieferchirurgischer Eingriff habe ihre Rückkehr hinausgezögert. Die Entzündung dürfte ihren Aufenthalt noch weiter verlängern, da sie beim Fliegen in großer Höhe den Ohrendruck nicht ausgleichen könne. «Ich kann nicht vorhersagen, wie der Heilungsprozess bei mir verlaufen wird», betonte sie und deutete Ende Oktober als Rückkehrtermin an. Bilder des später veröffentlichten Interview-Videos zeigten die monegassische Landesmutter in einer Art Savannenlandschaft in KwaZulu-Natal. «Afrika wird stets ein Teil von mir sein», sagte sie.
Selbst ihren 10. Hochzeitstag verbrachte die einst als Charlene Wittstock geborene südafrikanische Ex-Leistungsschwimmerin am Kap, wo sie nach eigenen Angaben starke emotionale Bindungen hat. Nach dem Umzug der Familie aus dem heutigen Simbabwe hatte sie ihre Jugend in Johannesburgs Vorort Benoni verbracht, wo auch Hollywoodstar Charlize Theron aufgewachsen ist. Wie Therons Familie hat auch die Fürstin deutsche Vorfahren. Schwimmen war stets ihre Leidenschaft – daher war sie als Jugendliche in die Küstenregion KwaZulu-Natal umgezogen.
Zur Welle der Gewalt dort, die sich an der Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma entzündet und rasch verselbstständigt hatte, hat sich Charlène nicht geäußert, meinte aber: «Südafrika bedeutet mir sehr viel.» Betroffen war neben KwaZulu-Natal der Großraum um die Städte Pretoria und Johannesburg (Gauteng-Provinz), in dem sie einst mit ihren Eltern und den beiden jüngeren Brüdern aufwuchs.
Charlène hatte Albert im Jahr 2000 bei einem Schwimmwettkampf kennengelernt, nachdem sie zuvor bei den Olympischen Spielen 2000 für die südafrikanische Nationalmannschaft angetreten war.