Der Spielfilm «Ich bin dein Mensch» von Maria Schrader geht für Deutschland als Bewerber ins Oscar-Rennen. Die Produktion wurde unter zehn Bewerbern als Kandidat für die Kategorie des besten internationalen Spielfilms ausgewählt. Das teilte German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, in München mit.
Die Jury würdigte damit einen futuristischen Film, der den Nerv der Zeit treffe. Erzählt in prägnanten Dialogen, mit zwei herausragenden Hauptdarstellern variiere der Film ein klassisches Thema der Science-Fiction und zeige, dass auch aus Deutschland starkes Genrekino kommen könne.
Silberner Bär für Maren Eggert
Der Film läuft seit Juli in den deutschen Kinos. Die Auslandsrechte seien bereits in über 60 Länder verkauft, hieß es. Bei der Berlinale gewann Hauptdarstellerin Maren Eggert den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung.
Die Wahl des deutschen Beitrags ist eine Vorstufe im Rennen um den Auslands-Oscar. Die 15 Titel umfassende Short List aus den internationalen Bewerbern wird im Dezember bekannt gegeben. Aus dieser Short List werden die fünf nominierten Filme gekürt. Die Verleihung der Oscars ist am 27. März 2022.
Elementare Fragen
Maria Schrader (55), auch als Schauspielerin bekannt, drehte zuvor beispielsweise den Film «Vor der Morgenröte» über den Schriftsteller Stefan Zweig. Für ihre Netflix-Serie «Unorthodox» gewann sie einen Emmy Award für die beste Regie in einer Miniserie.
Die Tragikomödie «Ich bin dein Mensch» erzählt von einem Experiment: Die Wissenschaftlerin Alma (Eggert) soll einen Roboter (Dan Stevens) als Lebenspartner testen. Der Film wirft mit großer Leichtigkeit elementare Fragen auf: Was braucht der Mensch? Was macht uns überhaupt zum Menschen? Und wie erstrebenswert ist Glück? Als Kulisse dient die Berliner Museumsinsel mit dem Pergamonmuseum. Am Ende soll Alma ein Gutachten schreiben und beurteilen, ob es in Zukunft erlaubt sein sollte, dass Roboter zum Beispiel heiraten.
«Ich bin dein Mensch» setzte sich bei der Jury gegen Anwärter wie «Fabian oder Der Gang vor die Hunde», «Je Suis Karl» und «Schachnovelle» durch. Der deutsche Beitrag für den Auslands-Oscar 2021 war «Und morgen die ganze Welt» von Regisseurin Julia von Heinz. Er schied bereits in der Vorauswahl aus.