Sein Gesicht war mehrfach im «Tatort» zu sehen, aber seine größte Rolle hatte er in einer Heimatserie: Der Schauspieler Hans Kahlert ist tot. Wie der Norddeutsche Rundfunk am Dienstag mitteilte, starb Kahlert bereits am Montag im Alter von 87 Jahren in Hamburg.
Seit 2005 stand er in der beliebten NDR-Regionalserie «Neues aus Büttenwarder» als «Onkel Krischan» vor der Kamera. Kahlert hatte auch Auftritte in mehreren «Tatort»-Episoden, unter anderem mit den TV-Kommissaren Klaus Schwarzkopf und Manfred Krug. Ebenso war er in der Vorabendreihe «Großstadtrevier» einige Male Nebendarsteller.
«Für einen Schauspieler ist es eine große Kunst, Menschen zu verkörpern, die viele Jahre oder gar Jahrzehnte älter sind als sie selbst», würdigte der NDR Programmdirektor Fernsehen, Frank Beckmann, die Verdienste. «Hans Kahlert hat sich als 106-jähriger Onkel Krischan unauslöschlich in die Herzen der Büttenwarder-Fans gespielt. Seine feine, bescheidene Art hat ihn ausgemacht. Wir bedauern seinen Tod zutiefst.» Zu Weihnachten wird es ein letztes Wiedersehen geben. Dann laufen die letzten vier «Büttenwarder»-Folgen im NDR Fernsehen.
Kahlert wurde 1934 im lettischen Riga geboren. Als 20-Jähriger nahm er ohne Wissen seiner Eltern privaten Schauspielunterricht – das Geld dafür verdiente er sich heimlich in einer Fabrik. Sein Bühnen-Debüt gab er in «Nathan der Weise» bei den Sommerspielen in Dinkelsbühl. Es folgten zahlreiche Stationen an verschiedenen Theatern in Deutschland. Von 1983 an war Kahlert bei den Karl-May-Festspielen zu sehen, zunächst in Elspe, dann in Bad Segeberg.
Das NDR Fernsehen ändert anlässlich des Todes von Hans Kahlert sein Programm und zeigt am Sonnabend, 30. Oktober, um 16.30 Uhr eine Dokumentation über Hans Kahlert – «Onkel Krischan – Der alte Mann und das Dorf» von 2016 – und die «Neues aus Büttenwarder»-Folge «Schatzsuche» im Anschluss (17.00 Uhr).