Das internationale Filmfestival Braunschweig hat den Schauspieler Sebastian Koch (59) für sein Lebenswerk geehrt. Er erhielt am Samstagabend den mit 20 000 Euro höchstdotierten Preis, ehe die Filmwoche am Sonntag in ihren letzten Tag ging.
Voraussetzung für die Auszeichnung «Die Europa» sind laut Jury herausragende darstellerische Leistungen sowie Verdienste um die europäische Filmkultur. «Diese Stadt macht dieses Festival», sagte Koch zur Kulturszene Braunschweigs. «Diese Zeit hat mich sehr berührt.»
Nach der coronabedingt digitalen Fassung im vergangenen Jahr liefen die Beiträge diesmal wieder an mehreren Spielorten. «Das Kino ist nach wie vor eine der wichtigsten Stätten zum Träumen und zum Nachdenken», hatte Koch mit Blick auf die Festivalwoche gesagt. Die Laudatio für ihn hielt der Trompeter und Komponist Till Brönner.
Koch ist auch im Ausland ein bekanntes deutsches Filmgesicht. So spielte er etwa im Florian Henckel von Donnersmarcks Ocsar-prämiertem Stasi-Drama «Das Leben der Anderen» von 2006 eine Hauptrolle. Zudem erhielt er unter anderem den Adolf-Grimme-Preis und zwei Bambis.
Insgesamt erreichte das Preisgeld nach Angaben der Festivalleitung in diesem Jahr eine Höchstsumme von mehr als 60 000 Euro. Die Jury vergab zur 35. Auflage des Filmfests neun Auszeichnungen. Darunter waren etwa der mit 10 000 Euro dotierte Publikumspreis «Der Heinrich», der an den polnischen Regisseur Jan Holoubek für dessen Werk «25 Years of Innocence» ging. Die Schauspielerin Sara Fazilat wurde beste deutschsprachige Nachwuchsschauspielerin für ihre Rolle in «Nico». Den Frauenfilmpreis «Tilda» erhielt die Produktion «Hive» der Filmemacherin Blerta Basholli.
In den Vorjahren hatten Preisträger wie Mario Adorf, Sandrine Bonnaire oder Mads Mikkelsen internationales Flair in die zweitgrößte Stadt Niedersachsens gebracht. Diesmal standen insgesamt 288 Filme auf dem Programm.