Comedian Mirco Nontschew gestorben
Mirco Nontschew, hier bei der Berlinale 2013, ist tot. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Britta Pedersen/dpa)

Der in den 90ern mit «RTL Samstag Nacht» einem breiten Publikum bekanntgewordene Comedian Mirco Nontschew ist mit 52 Jahren gestorben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag.

Zuvor hatte die «Bild» online über seinen Tod berichtet. Die Zeitung zitierte dazu seinen Manager und Freund Bertram Riedel: «Wir bestätigen den Tod unseres Freundes und Familienmitglieds. Die Familie bittet um Rücksichtnahme in dieser schweren Zeit.»

Die Polizei in Berlin teilte am Samstag auf Anfrage lediglich mit, dass am Freitagnachmittag ein 52 Jahre alter Mann tot in einem Mehrfamilienhaus in Berlin gefunden worden sei. Es wurden demnach Ermittlungen zur Todesursache aufgenommen, es deute aber bislang nichts auf ein Fremdverschulden hin.

Er war bei «LOL – Last One Laughing» dabei

Zuletzt brachte Nontschew viele beim Streamingdienst Amazon Prime Video in dem von Michael «Bully» Herbig präsentierten Format «LOL – Last One Laughing» zum Lachen. Erst vor kurzem hatte Nontschew, der zweifacher Vater war, dort an der Seite von Kolleginnen und Kollegen wie Anke Engelke, Carolin Kebekus, Hazel Brugger, Christoph Maria Herbst, Abdelkarim und Olaf Schubert die neue Staffel abgedreht, die Anfang 2022 ausgestrahlt werden soll.

Es ist die dritte Staffel des Formats und Nontschews zweite. Bei der Comedy-Show geht es darum, dass die Kandidaten gemeinsam über mehrere Stunden zusammen sind. Sie müssen sich zum Lachen bringen, dürfen selbst aber nicht lachen. Wer zwei Mal erwischt wird, fliegt raus. Übrig bleibt, wer sich das Lachen verkniffen hat.

In den Nullerjahren spielte Nontschew den Zwerg Tschakko in den Kinofilmen «7 Zwerge – Männer allein im Wald» sowie «7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug». In den Filmen wirkte er neben Kollegen wie Otto Waalkes, Ralf Schmitz, Martin Schneider, Heinz Hoenig sowie Nina Hagen und Cosma Shiva Hagen mit.

Bekannt wurde er mit «RTL Samstag Nacht»

Nontschew kam 1969 in Berlin (Ost) auf die Welt. Sein Vater stammte aus Bulgarien. Ende der 80er war der agile Nontschew als Breakdancer unterwegs. Hugo Egon Balder wurde damals beim Fernsehsender RTL auf ihn aufmerksam. 1993 wurde er so Ensemble-Mitglied der Comedy-Show «RTL Samstag Nacht», die mit ihren albernen Sketchen neue Maßstäbe im Fernsehen setzte. Weggefährten waren damals zum Beispiel Wigald Boning, Olli Dittrich, Tanja Schumann, Esther Schweins und Stefan Jürgens.

Balder schrieb am Samstag bei Instagram: «Mirco war der erste, der von Jacky und mir als Produzenten von „RTL Samstag Nacht“ ins Team geholt wurde. Ich bin fassungslos, unendlich traurig und jetzt einfach nur stumm.»

2001 erhielt Nontschew bei Sat.1 seine eigene Sendung «Mircomania». Später war er auch in der Improvisationscomedy «Frei Schnauze» bei RTL dabei, danach auch im Sat.1-Comedy-Format «Die dreisten Drei».

2010 erzählte Nontschew der Deutschen Presse-Agentur, er habe sich einst erst daran gewöhnen müssen, auf der Straße erkannt zu werden. «Das war damals wirklich neu für mich und manchmal sehr anstrengend. Diese Anonymität, die mir verloren gegangen ist, hätte ich gerne manchmal wieder», so Nontschew damals.

Von den Internetmöglichkeiten in Sachen Freundschaft hielt er nicht viel. Er «gehöre zu der Generation, die gerne mal Leute anruft oder trifft», betonte er damals. «Ich habe auch nicht 20 000 Freunde, sondern ich habe drei. Und das reicht mir auch.»