Der Musiker Marius Müller-Westernhagen («Freiheit») sieht sich durch den musikalischen Nachwuchs gefordert. Für sein neues Album «Das eine Leben» habe er in den USA mit einem Schlagzeuger zusammengearbeitet, der zuletzt die Drums für zwei Alben von US-Sängerin Beyoncé beigesteuert habe.
«Da kneifst du die Arschbacken zusammen, weil da willst du ja mithalten», sagte der 73-Jährige in Berlin vor Veröffentlichung des neuen Albums an diesem Freitag (20.5.). Es sei aber von jungen Musikern mit offenen Armen aufgenommen worden, «was immer eine Bestätigung ist und gut tut».
Er hat sein Album selbst finanziert
Den ersten Teil des neuen Albums schrieb der Sänger während eines über Wochen anhaltenden Corona-Lockdowns in Südafrika. «Das war ein Zustand, den man noch nicht kannte», sagte Westernhagen, «da fängst man natürlich an zu reflektieren: Was ist eigentlich los in der Welt?» Auffallend viele der elf Songs befassen sich nun mit Themen wie Vergänglichkeit, Alter, Tod.
Er habe sein Album in Berlin und in den USA fertiggestellt und aufgenommen. «Ich weiß ja, wie das heute läuft in der Industrie. Also mache ich meine Alben fertig, finanziere die selbst und biete sie dann an. Ich will auch keine Kompromisse.»
Vor allem in den 90er Jahren füllte Müller-Westernhagen bei Konzerten regelmäßig riesige Stadien und spielte dabei teils vor mehr als 100 000 Menschen. «Der Ehrgeiz, großen Erfolg zu haben, der ist vollkommen weg. Der ist auch mehr als befriedigt», sagte der Musiker.
Zuletzt hatte Müller-Westernhagen vor drei Jahren eine Blues-Version seines Erfolgsalbums «Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz» von 1978 eingespielt. In seiner Musikkarriere hat er bisher mehr als 17 Millionen Platten verkauft.