Der Musikmanager Hans R. Beierlein ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Das teilte Beierleins Firma Montana Musik in München mit. Der Manager hatte einst Udo Jürgens zum Star gemacht und unter anderen die Karrieren von Stefanie Hertel und Stefan Mross gefördert. Laut einem auf der Montana-Website veröffentlichten Nachruf starb Beierlein am 5. August in seiner Münchner Wohnung.
An seiner Seite sei Bizzi Nießlein gewesen, Beierleins Adoptivtochter und Montana-Geschäftsführerin. Zuvor hatte unter anderem die «Bild» über den Tod Beierleins berichtet.
Beierlein galt als Strippenzieher mit besonderem Gespür für Schlager, Volksmusik und Vermarkung. Der «Spiegel» bezeichnete ihn unter anderem als «Bayerischen Goldfinger» und als «Weißen Hai im Wunderland». Derlei Titel mochte Beierlein: «Hai gefällt mir. Wenn man mich Branchenregenwurm nennen würde, ginge ich auf die Barrikaden», sagte er einst dazu.
Jahrelang ein Erfolgsduo
Bekannt wurde der gebürtige Nürnberger vor allem als der Macher hinter Schlagerlegende Udo Jürgens. Er hatte 1963 den damals noch recht unbekannten österreichischen Sänger entdeckt. Drei Jahre später gewann Jürgens mit dem Lied «Merci Chérie» beim Grand Prix Eurovision de la Chanson und wurde zum Star. Ende der 70er Jahre kam es zum Bruch des Erfolgsduos Jürgens und Beierlein, die Männer stritten vor Gericht. 17 Jahre später versöhnten sie sich.
Zu seinen Lieblingsthemen gehörte die Volksmusik. Sie sei Musik fürs Volk, befand er. Nach dem Fall der Mauer nahm er Kinderstar Stefanie Hertel unter Vertrag und brachte die junge Sängerin groß raus. Später arbeitete Beierlein auch mit Stefan Mross und Florian Silbereisen zusammen. Schon 1986 hatte er den Grand Prix der Volksmusik ins Leben gerufen. Zudem machte er französische Stars wie Charles Aznavour und Johnny Hallyday in Deutschland bekannt und handelte auch mit Fußballrechten.
«Ich habe gemacht, was ich wollte»
Rückblickend sagte er einmal über seine Karriere: «Ich war in meinem ganzen Leben nicht einen einzigen Tag angestellt. Ich wollte niemanden haben, den ich fragen muss, darf ich das. Ich habe gemacht, was ich wollte.» 2014 trat Beierlein kürzer und verkaufte den Angaben nach die Rechte an rund 5000 Titeln, die Montana besaß, an das Musikunternehmen BMG.
Wie es im Nachruf heißt, ließ Adoptivtochter Bizzi Nießlein Beierleins Asche in aller Stille auf dem Friedhof im oberbayerischen Markt Schliersee bestatten. Dort hatte Beierlein, der Erfolg und Luxus stets genoss, eine Villa besessen.