Aus Solidarität mit den protestierenden Menschen im Iran haben sich mehrere deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler vor laufender Kamera Haare abgeschnitten.
Das Video, das unter anderem von Schauspielerin Meret Becker in der Nacht zu Montag auf Instagram gepostet wurde, ist gut zweieinhalb Minuten lang. Darin trennen sich etwa Katharina Thalbach, Meret Becker, Lina Beckmann, Ronald Zehrfeld und Jasmin Tabatabai von Haarsträhnen.
Zu sehen sind auch Nicolette Krebitz, Melika Foroutan, Daniel Zillmann, Karin Hanczewski, Jördis Triebel, Sandra Hüller, Anne Ratte-Polle und die Schweizerin Carol Schuler. Rund 40 Menschen sind in dem Video nach und nach zu sehen. Im Text dazu steht auf Englisch: «In Solidarität mit allen Menschen, die gerade im Iran protestieren. Wir nehmen Euch wahr. Wir stehen an Eurer Seite.»
Im Iran gehen Menschen bereits seit Wochen auf die Straße. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich «unislamischen Outfits» festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus.
Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück. Seit dem Tod der Frau demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie den Kopftuchzwang. Demonstrativ schnitten sich viele junge Frauen im Iran aus Protest die Haare ab.
In der vergangenen Woche hatten auch Stars aus Frankreich ein Solidaritätszeichen gesetzt. Rund 50 Schauspielerinnen und Sängerinnen waren in einem Clip zu sehen. In dem Video blickte zunächst Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche in die Kamera, sagte «for freedom» (für die Freiheit), schnitt sich ein Haarbüschel ab und hielt es in die Kamera. In dem mit der Hymne «Bella Ciao» unterlegten Video traten etwa auch Isabelle Huppert und Charlotte Gainsbourg auf.
«Das iranische Volk, allen voran die Frauen, demonstrieren unter Einsatz ihres Lebens. Dieses Volk hofft nur auf den Zugang zu den grundlegendsten Freiheiten. Diese Frauen, diese Männer bitten um unsere Unterstützung», hieß es damals in einem begleitenden Text zu dem Video auf dem Instagram-Account «soutienfemmesiran».