Regisseur Leander Haußmann («Stasikomödie») hat nach eigenen Worten mit der maßlosen Trinkerei aufgehört. Die Entscheidung habe er zusammen mit seiner Freundin bei einer Filmpremiere im September getroffen, sagte der 63-Jährige in einem «Zeit-Magazin»-Interview.
«Ich saß in der Vorführung und fragte mich auf einmal, warum ich aus dem Glas meiner Freundin trinken wollte. Ich hatte doch gerade erst mein Glas ausgetrunken.» Er habe schon seit einiger Zeit darüber nachgedacht, sein Leben zu ändern. «Ich hatte wohl Organschmerzen, so am Rücken, in der Leistengegend, und kam schnell außer Atem.»
Sein Ziel sei es allerdings nicht, nie wieder zu trinken. «Ich will lieber nur noch zu schönen Anlässen etwas trinken», sagte Haußmann, der sich zum Zeitpunkt des Interviews in einer alkoholfreien Phase befand. Früher habe es für ihn «keinen Tag ohne Alkohol» gegeben, «außer ich war mal krank oder so», sagte der Regisseur, der für Kinokomödien wie «Sonnenallee» und «Herr Lehmann» bekannt ist. Wenn am Abend eine Veranstaltung war, habe er sich schon mal «an den Abend herangetrunken». «Ich habe dann auch ein paar Underbergs in der Tasche mitgenommen.»
Familie zeigt Solidarität
Kurz nach seiner Entscheidung habe er bei einem Essen im größeren Familienkreis bemerkt, dass niemand Alkohol trank: «Sie wollten uns helfen, das fand ich nett, weil es so solidarisch war.» Aber er wolle nicht, dass Leute Alkohol vor ihm versteckten. «Das muss man auch nicht, denn wenn ich nicht will, dann trinke ich nicht.» Seitdem er sich entschlossen habe, nicht mehr in dieser Form zu trinken, gehe es ihm besser. «Und ich glaube, denen, die mit mir zu tun haben, privat oder beruflich, auch.»