Als eindeutiger Sieger hat sich bei der Vergabe der César-Filmtrophäen der Kriminalfilm «In der Nacht des 12.» von Dominik Moll durchgesetzt. Bei der in Paris vergebenen Ehrung wurde der Thriller des in Deutschland geborenen französischen Regisseurs («Harry meint es gut mit dir») mit dem Hauptpreis als bester Film ausgezeichnet. Der Film greift das Thema Femizid auf und erzählt die wahre Geschichte eines ungelösten Falls einer lebendig in Brand gesetzten Frau.
Moll holte sich zudem die Trophäe für die beste Regie und zusammen mit Gilles Marchand die für das beste adaptierte Drehbuch. Insgesamt wurde der Film, der 2022 in Cannes Premiere feierte, mit sechs Trophäen prämiert.
Der Thriller «As Bestas» des spanischen Regisseurs Rodrigo Sorogoyen gewann den César als bester Auslandsfilm. Er handelt vom tödlichen Konflikt zwischen einem zugezogenen französischen Paar und Einheimischen eines spanischen Dorfes. Der 41-Jährige hatte sich bereits mit Filmen wie «Die Macht des Geldes» und «Die Morde von Madrid» international einen Namen gemacht.
Aktivisten von Bühne geholt
Den Ehren-César erhielt der amerikanische Regisseur David Fincher, der bei der Gala im berühmten Pariser Konzertsaal L’Olympia anwesend war. Zu den bekanntesten Filmen des 60-Jährigen zählen «Sieben», «Fight Club», «The Game» und «Mank». Zur Überraschung aller trat Hollywood-Star Brad Pitt auf, mit dem Fincher mehrere Filme gedreht hat. Guten Abend, sein Name sei Brad Pitt und er sei ein Überlebender von Finchers Filmen, scherzte er. Fincher sei ein Perfektionist. Er bewundere und verehre ihn von ganzem Herzen und freue sich, dass er an dieser Hommage für einen der größten Geschichtenerzähler teilnehmen dürfe.
Pitts Auftritt sorgte für minutenlange Ovationen. Ein unerwarteter Auftritt war auch der einer Klimaaktivistin zu Beginn der Gala, die auf ihrem T-Shirt stehen hatte: We have 761 Tage left (Uns bleiben noch 761 Tage). Sie wurde von Sicherheitskräften nach wenigen Minuten von der Bühne entfernt.
Zweimal bester Schauspieler – Magimel mit Glückssträhne
Zum besten Schauspieler wurde der 48-jährige Benoît Magimel für seine Leistung in «Pacifiction» von Albert Serra ernannt. Der in Tahiti gedrehte Thriller handelt von einem hochrangigen französischen Beamten und Gerüchten um Atomversuche. Es war das erste Mal, dass ein Schauspieler hintereinander zwei Césars in dieser Kategorie gewann: Im Vorjahr hatte er den Preis für «In Liebe lassen» erhalten.
Beste Schauspielerin wurde die 45-jährige Virginie Efira. In «Revoir Paris» von Alice Winocour spielt sie an der Seite von Magimel eine Überlebende des blutigen Anschlags auf den Pariser Konzertsaal Bataclan im November 2015.
Der César, benannt nach dem Bildhauer César Baldaccini, ist die französische Version der Oscar-Filmpreise. Er wird seit 1976 verliehen.