Make-up-Farben kommen jetzt auf die Kleidung. So will es zumindest Giorgio Armani. Schlicht «Puder» betitelte er seine neue Kollektion. Und umschrieb damit zugleich ihr Farbkonzept.
Die Show des Mailänder Stardesigners sorgte am Sonntagnachmittag für den letzten Höhepunkt der Mailänder Fashion Week. Dort präsentierte in der vergangenen Woche Italiens Modeelite ihre Trends für die Saison Herbst/Winter 2023/24. Armani setzt auf fließende Formen und Silhouetten. Unter langen Kleidern blitzen transparente Hosen hervor. Die Hose als Solist ist oft weit geschnitten, hat zuweilen Riegel-Details und aufgesetzte Taschen. Immer wieder tauchen Westen auf und lange Mäntel. Bronzeschimmernde Kleidungsstücke bringen Glanz ins Spiel, Fransendekore einen Hauch Folklore. Viel Platz räumte der Designer dem Abendthema ein und darin vor allem der Farbe Rosa. In mal kräftigen, häufig aber pudrigen Nuancen tritt es häufig in Kombination mit Schwarz auf. Es gibt hier Blütenornamente und Glitzereffekte, Samt und Seide.
Inspiriert vom Loos der 1950er Jahre
Ferragamos Kreativdirektor Maximilian Davis ließ sich von den Filmdiven Marilyn Monroe und Sophia Loren inspirieren. Ihre Looks der 1950er Jahre transformierte er über sportive Akzente, Einschnitte und Reißverschlüsse, die Farbblitze enthüllen, oder Biker-Elemente in die Jetzt-Zeit. Ein kräftiges Rot setzt einen leuchtenden Akzent in die ansonsten neutrale Farbpalette. Neben seiner Damenkollektion stellte das Traditionslabel aus Florenz in der Show am Samstag auch seine neuesten Looks für Männer vor. Missoni hingegen schwört im Herbst/Winter 2023/24 ganz auf Liebe und Lebensfreude und lässt Rosen regnen. Immer wieder tauchen sie als dekoratives Element in der Kollektion auf. Omnipräsent sind auch Zick-Zack-Muster, eines der Markenzeichen des italienischen Labels, das seinen Ursprung im Strick hat. Es ziert in warmen, erdigen Farben Kleider, Hosenanzüge und Mäntel aus Kunstpelz. Am Montag endet die Mailänder Fashion Week mit fünf rein digital präsentierten Shows, unter anderem von Laura Biagiotti. Nahtlos weiter geht es dann in Paris. Denn dort starten am selben Tag die Defilees der Prêt-à-Porter.