Schauspielerin Iris Berben würde gern mehr über die Zukunft wissen. «Mir geht es nicht darum, unsterblich und vor allem nicht forever young zu sein. Aber ich bin wahnsinnig neugierig, wie das Leben weitergeht», sagte die 72-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ). «Es ärgert mich einfach, dass ich nicht mitkriege, wie es in 100, 500 oder 2000 Jahren aussieht. Das ist es, was mich am Tod so wütend macht. Ich habe keine Angst vor dem Tod, sondern eine Wut über den Tod. Ich will wissen, wie es weitergeht.»
Sie lebe gern, «auch bei all diesen Komplikationen, die es momentan gibt und die mich extrem belasten», so Berben. «Es ist nicht so, dass ich meine Schritte mit derselben Selbstverständlichkeit mache wie früher, sondern ich stelle vieles infrage. Sollte ich den nächsten Film machen? Was können Filme überhaupt erreichen, wenn man all diese Katastrophen sieht? Wenn man aber trotzdem so gern lebt wie ich, dann ist der Tod ein Störenfried.»
Am Karfreitag ist Berben im ARD-Film «Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster» als krebskranke Fotografin zu sehen, die nur noch wenige Wochen zu leben hat. Es schmerze, sich beim Betrachten des fertigen Films selbst beim Sterben zuzusehen, sagte Berben der Zeitung: «Weil man sich schon wieder vor Augen hält: Das ist ja nicht in 50, 60 Jahren. Das Gute daran ist, dass ich teilweise wirklich vergesse, dass ich es bin. Ich schau jemand anderem dabei zu.»