Der Philosoph Jürgen Habermas (93) ist in den Orden Pour le mérite aufgenommen worden. Während einer Feierstunde am Sonntag im Konzerthaus Berlin wurden zudem der britische Architekt David Chipperfield (69), der Physiker Stefan Hell (60) und der Dirigent Peter Gülke (89) Mitglieder der Künstler- und Gelehrtenvereinigung.
Mit dabei sind nun auch der Schweizer Oboist Heinz Holliger (84) und der US-amerikanische Anthropologe Michael Tomasello (73), die coronabedingt bisher nicht offiziell eingeführt werden konnten. Während ihrer Jahrestagung einigten sich die Mitglieder auf auch vier neue Personen, die im kommenden Jahr in den Kreis aufgenommen werden sollen. Die Namen werden jeweils erst zur Aufnahme kommuniziert.
Bei einem Empfang betonte Kulturstaatsministerin Claudia Roth am Samstagabend die Vergabe des Ordens Pour le mérite (französisch: für den Verdienst) allein durch die Mitglieder. Gleichzeitig wies sie angesichts sechs neuer Männer im Orden darauf, «dass es auch noch viele, viele wunderbare kluge, kreative Frauen gibt». «Der Orden, dessen Stärke die Vielfalt ist, könnte sich auch in diese Richtung weiter in Vielfalt erneuern.»
Roth betonte Freiheitswerte. «Die Freiheit des Wortes, die Freiheit der Presse, die Freiheit der Kunst, die Freiheit der Wissenschaft, eine Freiheit, die Minderheitenrechte wahrt, die kulturelle und sexuelle Selbstbestimmung gewähren will.» Zudem umfasse die Kultur der Demokratie einen Freiheitsbegriff, «der auch die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen einschließt, die Freiheit künftiger Generationen überhaupt noch zu erhalten».
In den Orden werden Menschen aufgenommen, die sich aus Sicht der Mitglieder Verdienste in Wissenschaft und Künsten erworben haben. Der Vereinigung gehören derzeit jeweils bis zu 40 Persönlichkeiten aus dem Inland und dem Ausland an.