Der Regisseur Wim Wenders hat in Stuttgart den Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises für sein Lebenswerk erhalten. Der 77-Jährige gilt mit seinen mehr als 60 Spiel- und Dokumentarfilmen als einer der wichtigsten und einflussreichsten Filmschaffenden weltweit. «Seine Werke führen dem Publikum die Welt vor Augen und offenbaren ihre Wahrheit und Schönheit», würdigte die Jury den gebürtigen Düsseldorfer, der am Freitagabend im Rahmen des SWR Doku Festivals geehrt wurde.
«Das Leben zu suchen, zu betrachten und möglichst unverfälscht wiederzugeben ist Wim Wenders‘ große Stärke», sagte Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff («Die Blechtrommel») in seiner Laudatio. Alle Dokumentarfilme von Wenders («Buena Vista Social Club», «Der Himmel über Berlin», «Paris, Texas») seien auch Spielfilme – und umgekehrt.
Ausgezeichnet wurden auch Filme in mehreren Kategorien. Der mit 20 000 Euro dotierte, vom Südwestrundfunk (SWR) und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) gestiftete Hauptpreis geht sowohl an die libanesische Filmregisseurin Lea Najjar für «Kash Kash – Without Feathers We Can’t Live» als auch an Mila Teshaieva (Ukraine) und Marcus Lenz für «When Spring Came to Bucha». Der Film dokumentiert das Leben in der vom russischen Angriffskrieg zerstörten ukrainischen Stadt.
Für einen dokumentarischen Film aus dem Bereich Musik wurde Lutz Pehnert für seinen Film «Bettina» über die Liedermacherin Bettina Wegner der mit 5000 Euro dotierte Musikpreis des SWR verliehen. Der Film «Nasim» (Arne Büttner/Ole Jacobs) über ein Flüchtlingsmädchen aus Afghanistan erhielt den Förderpreis des Hauses des Dokumentarfilms – Europäisches Medienforum Stuttgart in Höhe von 3000 Euro.