Die Unesco hat die Rückkehr der USA in die UN-Kulturorganisation nach Jahren der Abwesenheit als Stärkung gewürdigt. «In diesen Zeiten der Spaltung, der Zerrissenheit, der sogar existenziellen Bedrohungen für die Menschheit bekräftigen wir hier und heute unsere Vereinigung», sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay bei einer Zeremonie am Dienstag in Paris.
Die Rückkehr der USA in die Unesco vor etwa zwei Wochen stärke die Universalität der Institution. Die First Lady der USA, Jill Biden, sagte: «Wir sind so stolz, der Unesco wieder beizutreten.» Im Anschluss wurde die US-Flagge neben denen der anderen Mitgliedstaaten der Unesco gehisst.
Im Juni war bekannt geworden, dass die USA nach etwa fünfeinhalb Jahren zur Unesco zurückkehren wollen. Im politischen Streit im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt, der die Arbeit der Unesco viele Jahre überschattete, hatten die USA 2011 zunächst ihre Beiträge an die internationale Organisation ausgesetzt. Ende 2017 hatten sie dann unter Präsident Donald Trump mitgeteilt, sich aus der UN-Organisation zurückzuziehen. Die USA und Israel warfen der Organisation Voreingenommenheit gegenüber Israel und eine Politisierung vor.
Generalsekretärin Azoulay hatte es sich bei ihrem Amtsantritt 2017 zur Aufgabe gemacht, die Unesco aus der Krise zu führen und die USA und Israel weiterhin einzubinden. Laut Unesco begrüßten die USA die Weise, in der die Unesco in den letzten Jahren neue Herausforderungen angegangen sei, ihr Management modernisiert und politische Spannungen abgebaut habe. Eine 2018 gestartete Verwaltungsreform habe die Unesco effizienter und finanziell solider gemacht.
Bei der Zeremonie in Paris mahnte Jill Biden, zahlreiche große Herausforderungen könnten nicht in Isolation gemeistert werden. Sie lobte zudem Bildung als eines der wichtigsten gemeinsamen Werkzeuge, um die Zukunft zu gestalten und die Welt zu verändern. Die Unesco sei in dem Geiste gegründet worden, Ideen zu teilen, den Geist zu öffnen und Menschen die Werkzeuge zu geben, um sich zu entwickeln.