Nach umfangreicher Sanierung ist der Einsteinturm am Dienstag in Potsdam wieder eröffnet worden. «Hier wird Geschichte geschrieben», sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) bei einem Festakt auf dem Telegrafenberg, einem bedeutenden Wissenschaftsstandort in der brandenburgischen Landeshauptstadt.
Der Einsteinturm sei eine Hommage an einen außergewöhnlichen Menschen und Wissenschaftler. Das Sonnenobservatorium war für die Überprüfung von Albert Einsteins Relativitätstheorie gebaut worden und wurde 1924 nach Entwürfen des Architekten Erich Mendelsohn eingeweiht.
Bis heute wurde der Turm insgesamt neun Mal saniert, da er von Anfang an reparaturanfällig war und viele Bauschäden auftraten. «Er wird jetzt wieder 20 bis 30 Jahre halten», sagte Wolfram Rosenbach, der administrative Vorstand des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP), das den Turm betreibt. Bei der Eröffnung war auch Nobelpreisträger Einstein dabei – als schwarz-weiße Pappfigur vor dem Turmeingang.
Teure Finanzierung
Das denkmalgeschützte Bauwerk wurde bisweilen als «bauphysikalisches Fiasko» bezeichnet, wie es am Dienstag hieß. Es sei aber vor allem eine Ikone der Moderne und der expressionistischen Architektur, sagte Philip Kurz, der Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung, die die Sanierung nach eigenen Angaben mit 1,25 Millionen Euro finanzierte.
Interessierte können über eine digitale Ausstellung Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Gebäudes bekommen (www.einsteinturm.com). Vor dem Gebäude befindet sich dazu auch ein QR-Code. Zwar gibt es über den Potsdamer Verein Urania auch Führungen im Inneren des Turms, diese sind aber stark begrenzt.