Mit einem Politthriller will Schauspieler Heino Ferch dem Publikum das Thema Welternährung näherbringen. Die sechsteilige ARD-Serie «Die Saat» (Samstag, 20.15 Uhr, Das Erste) dreht sich um den Global Seed Vault auf Spitzbergen in Norwegen, ein Saatgut-Archiv, in dem Saat aus aller Welt als genetisches Back-up lagert.
«Mit meiner Rolle will ich das dem Publikum nahebringen. Mit den Augen von Max entfaltet sich dieses Kaleidoskop von Polit-, Macht- und Wirtschaftsstrukturen», sagte Ferch (60) der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um Lobbyismus und um die Frage, wie dort Deals gemacht werden. «Das ist an der Tagesordnung, aber wir kriegen vielfach nichts davon mit, weil es hinter verschlossenen Türen passiert.»
Eine TV-Serie könne das Publikum unterhalten und zugleich auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam machen. «Das darf nicht belehrend sein. Das muss unterhaltsam und spannend sein. Ich denke, über die Unterhaltung kann man ein breiteres Publikum erreichen als mit einer Dokumentation», so Ferch.
Brandaktuelles Thema
Das Thema Welternährung sei aus traurigem Anlass sehr aktuell, «weil im Ukrainekrieg die Blockade von Getreideexporten durch Russland als strategische Kriegswaffe benutzt wurde und deswegen Länder in Afrika nicht beliefert werden konnten und es zu Hungersnöten kam». Dass große Zusammenhänge aufgezeigt würden, zeichne diese Serie aus.
Worauf der Schauspieler bei Ernährung und Nachhaltigkeit achtet, verriet er auch: «Nun habe ich das Glück, dass ich in Oberbayern lebe, wo fast jedes Dorf eine Kirche, einen Friedhof, einen Bäcker und einen Gasthof hat, und wo der Wirt weiß, woher die Forelle, das Reh oder das Schwein kommt.» Natürlich sei es auch eine Frage des Geldes, wenn man sich gut ernähren wolle – also etwa saisonal und regional. «Am Thema Ernährung fächern sich viele gesellschaftliche Probleme auf, es zeigt, dass alles mit allem zusammenhängt.»