Frankreichs Filmikone Isabelle Adjani (68) ist wegen Steuerbetrugs und Geldwäsche zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem verhängte das Gericht in Paris eine Geldstrafe von 250.000 Euro gegen Adjani.
Der legendären Schauspielerin war vorgeworfen worden, ihren Wohnsitz 2016 und 2017 auf dem Papier nach Portugal verlegt zu haben, um so 236.000 Euro Einkommenssteuer zu sparen. Außerdem soll sie eine Schenkung von zwei Millionen Euro als Darlehen deklariert und zudem von einer Offshore-Firma 120.000 Euro auf ein nicht deklariertes US-Konto überwiesen bekommen haben.
Dem Magazin «L’Obs» hatte Adjani im Oktober zu den Vorwürfen gesagt, dass es sich bei der Millionensumme tatsächlich um ein privates Darlehen gehandelt habe. Dieses habe sie nach finanziellen Turbulenzen auf privater und beruflicher Ebene benötigt. Entsprechend habe sie die Geldsumme auch bei den Behörden registriert. Das Finanzamt sei später dennoch von einer Schenkung ausgegangen und habe hohe Steuern verlangt.
Keine Villa mit Pool
«Hören Sie, ich bin keine Künstlerin nach amerikanischem Vorbild», sagte Adjani dem «L’Obs» über die Wirtschaftlichkeit in ihrem Beruf. «Ich bin nicht diese Frau.» Sie habe über die Jahre nicht regelmäßig gearbeitet und sich auch sozial engagiert. Sie lebe bescheiden zur Miete und nicht in einer Villa mit Pool, wie viele dächten.
Adjani wurde 1955 als Tochter eines algerischen Vaters und einer deutschen Mutter in Frankreich geboren. Erfolge feierte die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin etwa als unglückliche Geliebte des Bildhauers Auguste Rodin in «Camille Claudel» oder in dem sozialkritischen Film «Heute trage ich Rock!», in dem sie eine überforderte Lehrerin verkörpert.