Als Ende August die Ankündigung kam, die Internationalen Filmfestspiele Berlin sollen eine neue Leitung bekommen, sorgte das für Wirbel – auch international. Nun will Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) den oder die Nachfolgerin des bisherigen Führungsduos aus Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek in Berlin vorstellen. Die designierte Intendanz soll bei der Pressekonferenz am Dienstagmittag im Berliner Gropius Bau dabei sein, wie es in der Ankündigung hieß.
Die neue Intendanz soll die Berlinale demnach ab April 2024 übernehmen. Eine Kommission unter dem Vorsitz von Roth war damit beauftragt, eine geeignete Person für die Nachfolge zu finden. Mit dabei waren auch Regisseur und Oscar-Preisträger Edward Berger («Im Westen nichts Neues»), die Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie Anne Leppin, die Schauspielerin Sara Fazilat oder der Produzent Roman Paul.
Roth hatte angekündigt, die Berlinale solle künftig nur noch von einer Person geleitet werden. Chatrian zog daraufhin Konsequenzen und kündigte an, das Festival nach der Ausgabe 2024 zu verlassen. Rissenbeek hatte bereits zuvor ihr Ausscheiden angekündigt.
Erste Doppelspitze in Berlinale-Geschichte
Der 52-Jährige und die 67-Jährige hatten ihren Posten offiziell im Juni 2019 angetreten. Erstmals in der Geschichte des Filmfestivals hatten sie als Doppelspitze übernommen, Chatrian die künstlerische Leitung und Rissenbeek die geschäftsführende Leitung.
Zahlreiche Filmschaffende hatten Roth im Zusammenhang mit dem geplanten Führungswechsel kritisiert. Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals. Bei der kommenden Ausgabe vom 15. bis zum 25. Februar wird die kenianische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o die Jury leiten, wie am Montag bekanntgegeben wurde. Die 40-Jährige folgt damit auf US-Schauspielerin Kristen Stewart, die in diesem Jahr Jurypräsidentin war.