Das sind die zehn bemerkenswerten Inszenierungen
Nora Hertlein-Hull, die Leiterin des Theatertreffens der Berliner Festspiele. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hannes P. Albert/dpa)

Die Berliner Schaubühne ist beim Theatertreffen, dem Gipfeltreffen der deutschsprachigen Bühnen, gleich mit zwei Inszenierungen eingeladen worden. Eine Jury kürte das Stück «Bucket List» von Yael Ronen und Shlomi Shaban sowie das Schauspielsolo «The Silence» von Falk Richter am Freitag mit zu den zehn bemerkenswerten Inszenierungen.

Mit von der Partie ist auch eine Neuinszenierung des Shakespeare-Klassikers «Macbeth» am Schauspielhaus Bochum und die begehbare Inszenierung «Riesenhaft in Mittelerde» am Schauspielhaus Zürich, die auf Tolkiens Fantasy-Werk «Der Herr der Ringe» beruht.

«Diese Auswahl zeigt wirklich die Reichhaltigkeit des Bühnengeschehens im deutschsprachigen Raum», sagte Nora Hertlein-Hull, die seit Anfang des Jahres an der Spitze des Theatertreffens in Berlin steht. Sie möchte Formate des großen Bühnenfestivals stärker miteinander verknüpfen, wie sie am Freitag sagte. «Ich sehe großes Potenzial in der Verknüpfung der einzelnen Plattformen, die ja allesamt auf die eine oder andere Weise auch der Nachwuchsförderung dienen.»

Das Theatertreffen besteht neben der 10er-Auswahl aus verschiedenen Formaten, etwa dem Internationalen Forum für globalen Austausch oder einer Plattform für Kulturjournalisten. Die nächste Ausgabe soll am 2. Mai beginnen.

Das sind die zehn ausgewählten Inszenierungen:

«Bucket List» von Yael Ronen & Shlomi Shaban, Regie: Yael Ronen, Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin, Koproduktion mit dem Théâtre de Liège

«Die Hundekot-Attacke. Eine Vorstellung über Finsternis, Schönheit und Vergebung, basierend auf einer wahren Begebenheit» von und mit Pina Bergemann, Nikita Buldyrski, Henrike Commichau, Linde Dercon, Leon Pfannenmüller, Anna K. Seidel und einem Dackel, Konzept, Regie und Text: Walter Bart, Theaterhaus Jena, Koproduktion mit dem Theaterkollektiv Wunderbaum

«Die Vaterlosen» von Anton Tschechow, Deutsch von Ulrike Zemme, mit «Dad men talking, eine Gesprächsreihe mit wechselnden Gästen und Carl Hegemann» sowie einem Monolog von Katja Brunner, Regie: Jette Steckel, Münchner Kammerspiele

«Extra Life» von Gisèle Vienne, Kreation und Performance in Kooperation mit: Adèle Haenel, Theo Livesey, Katia Petrowick, eine Produktion von DACM / Company Gisèle Vienne, Koproduktion mit Ruhrtriennale, Internationales Sommerfestival Kampnagel – Hamburg, Tanzquartier Wien u. a.

«Laios», Anthropolis II, von Roland Schimmelpfennig, Regie: Karin Baier, Deutsches Schauspielhaus Hamburg

«Macbeth» von William Shakespeare, Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch, Regie: Johan Simons, Textfassung: Koen Tachelet, Schauspielhaus Bochum

«Nathan der Weise», von Gotthold Ephraim Lessing, Regie und Bühne: Ulrich Rasche, Salzburger Festspiele

«Riesenhaft in Mittelerde», nach «Der Herr der Ringe» von J.R.R. Tolkien, eine begehbare Inszenierung von Theater HORA, Das Helmi Puppentheater und dem Schauspielhaus Zürich, Regie: Nicolas Stemann, Stephan Stock, Florian Loycke und Cora Frost

«The Silence», von Falk Richter, Regie: Falk Richter, Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin

«ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM», ein europäisches Abendmahl von Werner Schwab in einer Fassung von Rieke Süßkow und Klaus Missbach, Regie: Rieke Süßkow, Staatstheater Nürnberg

Die Jury des Theatertreffens hat insgesamt 690 Inszenierungen gesichtet. Für die Auswahl gilt weiterhin eine Frauenquote bei der Regie – mindestens die Hälfte der ausgesuchten Inszenierungen soll demnach von Frauen oder überwiegend weiblichen Kollektiven stammen. Daran solle weiter festgehalten werden, sagte Hertlein-Hull. Der Ticketvorverkauf für die 61. Ausgabe soll am 19. April starten, Anfang April soll der Spielplan stehen.