Panikrocker Udo Lindenberg (77) unterstützt den Aufruf eines breiten Bündnisses «Hamburg steht auf!», das am Freitag (19. Januar) gegen Rechtsextremismus demonstrieren will. Er unterstütze die Initiative, «weil ich die konsequent demokratische Grundhaltung jeden Tag lebe, so auch jetzt», sagte Lindenberg der Deutschen Presse-Agentur. «Nie Wieder ist heute, das ist in unsere Seelen eintätowiert.» Er sei «ein totaler Fan unserer Verfassung». Die politische Lage sei nicht nur derzeit gefährlich. «Das ist schon seit Jahren eine gruselige Entwicklung. Seit Jahren gibt es meine Songs dagegen und meinen Appell zu handeln», sagte Lindenberg.
Für Freitag ruft ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Kulturschaffenden, Wirtschaftsverbänden und Vereinen zu einer Demonstration auf dem Rathausmarkt gegen «Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke auf».
Das Medienhaus Correctiv hatte vorige Woche über das bis dahin nicht bekannte Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa vom 25. November berichtet. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
Als Folge der Berichte über das Treffen hatten in den vergangenen Tagen in mehreren deutschen Städten Tausende von Menschen gegen die AfD demonstriert.