Bestsellerautor Manfred Lütz hat einen ungewöhnlichen Lieblingsort in Rom – einen Friedhof. «Ich war zwei Jahre lang Hausarzt vom Deutschen Friedhof im Vatikan», sagte der Psychiater («Irre – Wir behandeln die Falschen») der Deutschen Presse-Agentur in Köln. «Ich habe damals immerhin drei Monate lang mit Kardinal Ratzinger auf demselben Friedhof gelegen, das verbindet. Allerdings in der Abteilung „Lebende“, nämlich im Collegio Teutonico.» Der spätere Papst Benedikt XVI. war damals Präfekt der Glaubenskongregation geworden und wohnte vorübergehend dort.
Das Collegio Teutonico steht neben dem Petersdom auf einem malerischen kleinen Friedhof, der seit Jahrhunderten für deutschsprachige Katholiken reserviert ist. Noch heute hat man als Tourist kostenlos Zugang zum «Campo Santo Teutonico», wenn man sich gegenüber den Soldaten der Schweizer Garde als Deutscher zu erkennen gibt.
Lütz, der am 18. März 70 Jahre alt wird, ist ein Rom-Fan geblieben. «Man kann in der Kunst der Stadt Rom geradezu den Sinn des Lebens sehen», sagte er. «Wer den Kaiser Caracalla begreift, versteht Putin besser. Wer als Atheist sich fünf Stunden lang die Pietà von Michelangelo anschaut, kann Christ werden. Texte können lügen, Kunst lügt nicht.» Seine Rom-Liebe ist auch Thema eines neuen Buches, das am Mittwoch (13. März) erscheint – Titel: «Der Sinn des Lebens».