Der Kabarettist Josef Hader bekommt den Deutschen Kleinkunstpreis 2022. Damit werde einer «der ganz Großen» des Kabaretts ausgezeichnet, begründete die Jury laut einer Mitteilung vom Dienstag ihre Entscheidung.
Mit der Erschaffung und «überwältigenden Darstellung» seiner «erbarmenswert zynischen und von zügelloser Hybris beseelten» Kunstfigur im aktuellen Programm «Hader on Ice» sei es ihm gelungen, «einen ebenso verkommenen wie verlorenen Charakter auf die Bühne zu stellen». Der Österreicher Hader arbeitet auch als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.
Das Mainzer Unterhaus, eines der bedeutendsten Zentren für Kleinkunst in Deutschland, vergibt die Auszeichnung seit 1972. Der Preis ist in mehrere Kategorien aufgeteilt und jeweils mit 5000 Euro dotiert.
In der Sparte Chanson/Lied/Musik wird Katie Freudenschuss geehrt. Die studierte Popmusikerin vereine «unnachahmlich feine Beobachtungsgabe, Schlagfertigkeit und Humor mit großer Stimme und musikalischer Vielfalt», befand die Jury.
Verleihung im März 2022
Till Reiners bekommt die Auszeichnung in der Kategorie Stand-Up-Comedy. Er verkörpere «in herausragender Weise modernen Humor einer jungen, großstädtischen Bevölkerung», hieß es zur Begründung. Der Preis in der Kategorie Kleinkunst geht an Carmela de Feo, die in ihrer Bühnenfigur «La Signora» große Komik, Tempo und Musikalität mit «höchster Professionalität» verbinde.
Den Förderpreis der Stadt Mainz bekommt Tino Bomelino, der laut Jury «schier ein kreatives Kraftwerk ist». Der Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz geht an Thomas Freitag. Damit werde ein Künstler gewürdigt, der seit 45 Jahren deutsche Kabarettgeschichte schreibe. Die Verleihung des 50. Deutschen Kleinkunstpreises soll am 6. März 2022 in Mainz über die Bühne gehen.