Die Buchmesse-Tage ohne Buchmesse treffen in Leipzig auf regen Zuspruch des Publikums. Die Lesungen und Ersatzveranstaltungen, die teilweise sehr spontan nach der Absage der großen Buchmesse organisiert wurden, sind gut besucht.
«Wir sind sehr zufrieden», sagte Leif Greinus, Organisator eines Buchmesse Pop Ups am Freitag. Die Leipziger Buchmesse hätte vom 17. bis 20. März stattfinden sollen, war aber zum dritten Mal nacheinander abgesagt worden – auch und vor allem, weil große Verlagsgruppen fernbleiben wollten.
Das Buchmesse Pop Up ist eine Verkaufsmesse mit Lesungsprogramm in der Kulturfabrik Werk II. Rund 60 unabhängige Verlage haben dort ihre Verkaufstische aufgebaut. Für Lesungen waren Autorinnen und Autoren wie Bov Bjerg, Teresa Präauer und Fatma Aydemir angekündigt. Unter den noch immer geltenden Corona-Bedingungen können bis zum Sonntag rund 10 000 Gäste das Buchmesse Pop Up inklusive der Lesungen besuchen. Alle Messetickets waren laut Greinus ausverkauft, für die Lesungen gab es noch Karten.
Am Samstag beginnt mit «weiter:lesen22» dann noch ein weiteres, spontan organisiertes Lesefestival. An zwei Tagen werden dort rund 60 Autorinnen und Autoren erwartet, darunter Dmitrij Kapitelman, Katerina Poladjan oder Christian von Aster. «weiter:lesen» ist eine Initiative von Kulturschaffenden, die von diversen Sponsoren unterstützt werden.
Auch verschiedene Länder-Auftritte gibt es in Leipzig. Das Buchmesse-Gastland 2023 präsentierte sich schon am Donnerstag als «Wildes Österreich». Portugal, das bei den abgesagten Messen Gastland hätte werden sollen, hat ebenfalls einige Autoren nach Leipzig gebracht. Tschechien organisiert am Freitag einen Abend der tschechischen Literatur.
Im nächsten Jahr soll die Leipziger Buchmesse auf jeden Fall wieder stattfinden. Das hatte Buchmesse-Direktor Oliver Zille zuletzt immer wieder betont. Das Frühlingstreffen der Branche ist vom 23. bis 26. März 2023 geplant.