Der TV-Moderator Kurt Krömer (48) hat an der abgesetzten Talkshow «Chez Krömer» zuletzt keinen Spaß mehr gehabt. «Mein Körper hat dieses Format irgendwann abgestoßen. Ich hab es gemerkt», sagte Krömer in einem Instagram-Video. «Ich bin morgens aufgestanden mit schlechter Laune. Ich bin zum Sender gegangen mit schlechter Laune. Ich hab die Redaktionssitzungen abgesessen mit schlechter Laune. Ich bin mit schlechter Laune in die Sendung gegangen. Bin mit schlechter Laune wieder nach Hause gegangen. Und bin mit schlechter Laune wieder ins Bett gegangen. Ich weiß nicht, ob ihr das Muster erkennt. Aber für mich war unheimlich viel schlechte Laune im Spiel, und das möchte ich nicht.»
Am Montag war bekanntgeworden, dass die preisgekrönte Talkshow beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eingestellt wird. Die Reihe endete am Dienstag nach sieben Staffeln und mehr als 40 Folgen.
«Langweilig war es nie»
«Das war sehr erfolgreich, was wir da gemacht haben, aber nur weil das jetzt erfolgreich war, möchte ich mich da nicht durchquälen», sagte Krömer. «Es hat nicht immer Spaß gemacht. Aber – mir ganz wichtig – langweilig war es nicht. Da müssen wir ehrlich sein.» Er habe die Sendung geliebt und gehasst. «Und das muss aufhören.» Die Idee zu dem Format stamme aus einer anderen Phase seines Lebens.
Der Produzent Friedrich Küppersbusch, den Krömer als «Lichtgestalt des Journalismus» lobte, und er hätten als «Dream-Team» 41 Folgen hergestellt. «Der Auftrag war ja vier. (…) Ich hab gesagt: Wir machen jetzt vier Folgen und dann werden wir gekündigt wegen groben Unfugs. Dann werden wir rausgeschmissen, weil keine Gäste mehr kommen. Aber dass dann wirklich ein Aufgebot an Arschgeigen bei uns vor der Tür steht, bettelnd, kratzend, weil die alle in dieses Format wollten zum Schluss, das verstehe ich nicht. Aber das ist auch egal. Das ist auch mehr ein Fall für Psychologen. «Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, auch wenn es nie schön war», so der Berliner.
Mit Blick auf die Reaktionen im Netz sagte Krömer: «War so ein bisschen, als ob man auf seiner eigenen Beerdigung zugucken durfte, wie die anderen um einen trauern. Weißte, wenn die dann am Sarg stehen und sagen: „Na ja, es war nicht alles schlecht, was er gemacht hat. Er war ja ’n Guter. Wir haben ihn geliebt. Man hätte ihm das vielleicht früher sagen müssen. Aber nun isser halt tot.»