Die USA sind bei der UN-Kulturorganisation Unesco wieder dabei. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christophe Ena/AP/dpa)

Die USA treten der Unesco nach Jahren der Abwesenheit in der UN-Kulturorganisation wieder bei. Das kündigte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay in Paris an. Die USA hätten ihr offiziell ihre Entscheidung mitgeteilt, der Unesco im Juli 2023 auf der Grundlage eines konkreten Finanzierungsplans wieder beizutreten.

Die USA hatten ihre Beiträge an die Unesco 2011 ausgesetzt und Ende 2017 unter Präsident Donald Trump mitgeteilt, sich aus der UN-Organisation zurückzuziehen. «Dies ist ein starker Akt des Vertrauens in die Unesco und in den Multilateralismus», sagte Azoulay zur Rückkehr der USA in das internationale Gremium.

Die Arbeit der Unesco war viele Jahre lang von politischem Streit im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt überschattet. Die USA und Israel warfen der Organisation Voreingenommenheit gegenüber Israel und eine Politisierung vor. Nach der Aufnahme Palästinas hatten die USA bereits 2011 ihre Zahlungen an die Unesco gestoppt – dabei waren sie der größte Beitragszahler. Generalsekretärin Azoulay hatte es sich bei ihrem Amtsantritt 2017 zur Aufgabe gemacht, die Unesco aus der Krise zu führen und die USA und Israel weiterhin einzubinden.

Das US-Außenministerium habe nun die Art und Weise begrüßt, in der die Unesco in den letzten Jahren neue Herausforderungen angegangen ist, ihr Management modernisiert und politische Spannungen abgebaut hat, teilte die Unesco mit. Neue Initiativen seien gestartet worden, um es der UN-Organisation zu ermöglichen, sich um Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz oder den Schutz der Ozeane zu kümmern. Schließlich habe eine 2018 gestartete Verwaltungsreform die Unesco effizienter und finanziell solider gemacht.

Die Präsidentin der deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, begrüßte die Rückkehr der USA: «Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind nur im engen zwischenstaatlichen Miteinander zu lösen.» Das gelte für die so drängende Nachhaltigkeitswende, für zukunfts- und freiheitsorientierte Ansätze in Kultur und Bildung und für die Wahrung des Friedens. «Die geplante Rückkehr der USA ist ein wichtiges Signal für einen starken Multilateralismus in schwierigen Zeiten.» Die USA hätten außerdem 1945 die Weltkulturorganisation mitbegründet.