«Ferrari» bringt die Stars zurück nach Venedig
US-Schauspieler Adam Driver wird zur Premiere von «Ferrari» in Venedig erwartet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arthur Mola/Invision/AP/dpa)

Mit dem Filmteam von «Ferrari» um Adam Driver und Regisseur Michael Mann ist ein wenig internationaler Glamour nach Venedig zurückgekehrt. Das Werk, das am Abend Premiere bei den Filmfestspielen feiern soll, ist einer der Filme, für die es von der US-amerikanischen Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA eine Ausnahmegenehmigung gegeben hat, um trotz des Hollywood-Streiks Promo zu machen.

Schauspieler Adam Driver will mit seiner Anwesenheit beim Filmfestival seine Solidarität mit den Streikenden in Hollywood demonstrieren. «Ich bin sehr froh, hier zu sein und diesen Film zu supporten», sagte der 39-Jährige in Venedig. Der US-Amerikaner verkörpert in «Ferrari» den legendären Auto-Mogul Enzo Ferrari (1898-1988). Nicht nach Venedig gekommen ist Schauspielerin Penélope Cruz, die im Film Ferraris Frau Laura spielt. Die Festivalleitung nannte dafür «persönliche Gründe».

Drehbuchautoren streiken seit Anfang Mai

Die gewerkschaftlich organisierten Drehbuchautoren streiken in den USA seit Anfang Mai. Seit Mitte Juli haben zudem Zehntausende Mitglieder von SAG-AFTRA die Arbeit niedergelegt. Sie fordern eine bessere Vergütung und Regeln im Umgang mit der künstlichen Intelligenz. Einige US-Stars, die an Filmen des diesjährigen Festivals beteiligt sind, kommen nicht nach Venedig.

Voraussetzung für eine Ausnahmegenehmigung der Schauspieler-Gewerkschaft ist, dass die verantwortlichen Filmproduktions- und Vertriebsunternehmen die Streikforderungen unterstützen.

Warum könnten Filmproduktions- und Vertriebsunternehmen wie Neon – das hinter «Ferrari» steckt – die Forderungen der Gewerkschaft erfüllen, «aber ein großes Unternehmen wie Netflix und Amazon nicht?», fragte Driver. «Ich bin hier, um mich mit ihnen zu solidarisieren», sagte er in Bezug auf die Streikenden.

Regisseur Mann: Solidarität mit der SAG

Auch Regisseur Mann betonte, dass «wir alle individuell und kollektiv in völliger Solidarität mit der SAG und auch mit dem Streik der Autorengilde stehen.»

Der 80-jährige US-Filmemacher ist für Filmklassiker wie «Heat» oder «Der letzte Mohikaner» bekannt. In seinem neuen Werk erzählt er das Leben Enzo Ferraris im Jahr 1957. Zu diesem Zeitpunkt steckt dessen Unternehmen in großen Schwierigkeiten. Zudem steht seine Ehe vor dem Aus. Ferrari hadert damit, seinen außerehelichen Sohn anzuerkennen. Um sein Unternehmen zu retten, möchte Ferrari beim berühmten Autorennen «Mille Miglia» mit seinen Rennwagen einen Sieg einfahren. Doch dann kommt es – die Geschichte ist bekannt – zu einem schweren Unfall.