Mit Musik, schwingenden Fähnchen und Wein hat sich Frankreich von König Charles III. und seiner Frau Camilla verabschiedet. Das britische Königspaar mischte sich am Freitag in Bordeaux unters Volk und fuhr sogar Straßenbahn. Seit Mittwoch waren die beiden in Frankreich, um die Beziehung zwischen Großbritannien und Frankreich zu feiern.
Als König war es für Charles der erste Staatsbesuch in Frankreich – einem «Land, für das wir beide größte Liebe und Bewunderung haben», wie die Royals auf X, früher Twitter, schrieben. In seiner Rede vor dem Senat, dem Oberhaus des französischen Parlaments, versicherte Charles: «Das Vereinigte Königreich wird immer einer der engsten Verbündeten und besten Freunde Frankreichs sein.»
Einen Fokus legte Charles bei dem Besuch auf sein Herzensthema Klimaschutz. «So wie wir gemeinsam gegen militärische Aggression einstehen, müssen wir gemeinsam danach streben, die Welt vor unserer existenziellsten Herausforderung zu beschützen – der globalen Erwärmung, dem Klimawandel und der katastrophalen Zerstörung der Natur», sagte er.
Klimawandel und Biodiversität
Charles rief dazu auf, das Bündnis zwischen Frankreich und Großbritannien zu erneuern, um die Klima- und Biodiversitätskrise effizienter anzugehen. Bei Bordeaux wollte er sich zudem mit den Bemühungen beschäftigen, gegen die Auswirkungen der Klimakrise auf Wälder vorzugehen. Gemeinsam mit Camilla stand der Besuch eines ökologischen Weinguts an.
Bei dem Staatsbesuch stand für den König auch ein Gespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf der Tagesordnung. Neben den französisch-britischen Beziehungen tauschten sich die beiden zur Lage im Sahel und in der Ukraine aus. Macron hatte Charles und Camilla bei einer Empfangszeremonie mit militärischen Ehren am Pariser Triumphbogen willkommen geheißen. Gemeinsam mit Charles fuhr er im offenen Wagen über die Prachtmeile Champs-Élysées. Im pompösen Schloss Versailles richtete er mit seiner Gattin Brigitte ein Staatsbankett mit geladenen Stars und verlesenen Speisen für die Royals aus.
Der schon für März geplante Besuch war wegen der schweren Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich kurzfristig verschoben worden. Es wäre der erste Staatsbesuch von König Charles gewesen. Mit der Absage rückte Deutschland zum ersten Ziel des Königs nach seiner Thronbesteigung auf.