Der gebürtige Rheinländer Patrice lebt mittlerweile überwiegend in Berlin, ist mit der Stadt aber noch nicht ganz warm geworden. «Ich bin mehr im Raum Köln verwurzelt – mag ich lieber», sagte der Musiker der dpa. In Berlin werde «viel geredet und ich weiß nicht, ob da immer so viel Substanz ist».
«Berlin ist mehr so eine Idee. Ich weiß nicht, ob Berlin eine echte Stadt in dem Sinne ist», ergänzte Patrice. «Alle ziehen da halt hin und leben dort ihren Berliner Traum. Sie sind auf einmal ganz anders, als sie noch waren, als sie aus ihren Vorstädten kamen. Sie ziehen sich anders an, reden anders. Da sind auf jeden Fall viele Blender.»
Wenn er Leute aus Nordrhein-Westfalen in Berlin treffe, läuft es demnach sinngemäß oft so: «Ah nice, endlich können wir mal wieder normal reden, wir können eine Unterhaltung führen», sagte Patrice. Nichtsdestotrotz habe aber auch Berlin seine Vorteile, findet der Sänger.
Patrice ist in Köln geboren und in Kerpen aufgewachsen – laut seinen Aussagen in einer ganz alten, eingesessenen Community. Die ganze Straße kenne ihn, die Nachbarin habe seine Mutter schon gebabysittet, zwei Häuser weiter wohne seine Cousine, erzählte Patrice. «Das heißt, nach Berlin ziehen geht immer nur so bedingt.»
Ohnehin ist Patrice eher Kosmopolit. Viele Songs seines neuen Albums «9», das am Freitag (3.11.) erscheint, sind in seiner Zeit auf Jamaika entstanden, aufgenommen wurde es im Senegal. «Ich mag natürlich die Tatsache, dass wir in einer Zeit leben, wo das möglich ist – vor allem, wenn man den richtigen Pass hat», sagte er. Er wünsche sich, dass alle einen Pass hätten, der das erlaube, und an verschiedenen Orten leben dürften und könnten.