Diesmal soll es endgültig sein: Thomas Gottschalk will sich am Samstag (20.15 Uhr) von «Wetten, dass..?» verabschieden. Der Showmaster erwartet auf seiner TV-Couch in Offenburg unter anderem Weltstar Cher, die britische Kultband Take That, die Schauspieler Matthias Schweighöfer und Jan Josef Liefers sowie Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanović. Ein besonderes «Atemlos»-Duett sollen Helene Fischer und Shirin David performen.
«Dieses Mal bin ich entspannter denn je, denn rausschmeißen können sie mich ja nicht mehr», sagte Gottschalk über seinen Abschied. Dass ihm der Abschied nicht leicht fällt, hatte der 73-Jährige schon im Sommer mitgeteilt. Aber die Zeiten der Samstagabendunterhaltung, über die am Montag überall gesprochen wird, seien vorbei. «Ich bin dankbar, dass ich sie erleben und mitgestalten durfte», sagte Gottschalk.
Sendung lockte Millionen Zuschauer vor den Fernseher
Insgesamt 153 «Wetten, dass ..?»-Ausgaben moderierte Gottschalk in rund 36 Jahren. Einige Auftritte blieben dabei besonders in Erinnerung. Nach verlorenen Wetten ließ er sich in Senf tunken und tanzte sogar mal als «Ballett-Prinz» Schwanensee auf der Bühne.
Der Kult-Moderator zeigte auch vollen Körpereinsatz vor einer Messerwerfer-Zielscheibe, stieg bei unangenehmen Temperaturen in einem grünen «Borat»-Schwimmanzug in den Bodensee und tanzte als Frau verkleidet in einem roten Glitzerkleid mit dem damaligen Fußball-Bundestrainer Joachim Löw. Auch sonst war Gottschalk für seine ausgefallenen Outfits in Leo- oder Karo-Mustern bekannt.
Regelmäßig lockte er Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Für ein TV-Comeback der 2014 unter der Moderation von Talkmaster Markus Lanz eingestellten Sendung konnte das ZDF Gottschalk wieder gewinnen. Er hatte sich bereits 2011 von der Sendung verabschiedet. Die erste Revival-Show aus Nürnberg zog 2021 13,8 Millionen Menschen vor den Fernseher. Die zweite Ausgabe aus Friedrichshafen am Bodensee kam auf rund 10,1 Millionen.
Die Show am Samstag soll noch einmal alles aufbieten, was zu «Wetten, dass..?» gehört: verrückte Wetten, Stars und einen schlagfertigen Moderator. Das Publikum darf mit einem Gottschalk-typischen Gagfeuerwerk rechnen, wenn auch vielleicht ein wenig gebremst: «Ich feuere ja immer aus der Hüfte, aber inzwischen überlege ich schon mal, bevor ich etwas sage», so Gottschalk zur dpa.
Sinnbild deutscher Fernsehunterhaltung
Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge will jeder Vierte (26 Prozent) Gottschalks «Wetten, dass..?»-Abschied anschauen. Allerdings gaben davon sieben Prozent an, die Sendung nicht live, sondern zu einem späteren Zeitpunkt in der ZDF-Mediathek sehen zu wollen.
«Wetten, dass..?» ist seit dem Start am 14. Februar 1981 zum Sinnbild deutscher Fernsehunterhaltung geworden. Erfinder Frank Elstner moderierte die ersten 39 Folgen. Sein Nachfolger Gottschalk kam im September 1987 und drückte der Show seinen Stempel auf. Fast 21 Millionen Menschen sahen seine erste Sendung.
Wie es mit «Wetten, dass..?» nach dem Ende der Ära Gottschalk weitergeht, ließ das ZDF bisher offen. Die Entscheidung soll nach der Sendung getroffen werden.