Oliver Welke (l) und Bastian Pastewka in «Welke & Pastewka - Wiedersehen macht Freude!». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julia Feldhagen/ZDF/dpa)

Zwei TV-Nerds mit Humor schauen altes Fernsehen. Mit diesem Konzept gehen die Komiker Bastian Pastewka und Oliver Welke zum Jahreswechsel in ihre erste gemeinsame Show, von der es zwei Teile gibt. Längst bekannte Klassiker wollen sie dabei aber nicht noch einmal ausgraben. «Wir sind keine Retro-Show», sagt Bastian Pastewka der Deutschen Presse-Agentur. Man präsentiere vielmehr «vollkommen abseitiges Fernsehen» und überwiegend Ausschnitte, die seit der Originalausstrahlung niemand mehr gesehen habe.

Die beiden Folgen «Welke & Pastewka – Wiedersehen macht Freude!» laufen am 29. Dezember beziehungsweise am 5. Januar um 22.30 Uhr im ZDF. Sie sind bereits ab 29. Dezember in der Mediathek verfügbar. Als Gäste sind Torsten Sträter beziehungsweise Olaf Schubert dabei.

Welke: Es ist kein «Schweinchen-Schlau-Format»

Das Prinzip von «Welke & Pastewka»: Die beiden führen einander alte Clips vor, die der jeweils andere – hoffentlich – noch nicht kennt. «Der Spaß besteht eben nicht darin, zu sagen, was man alles weiß. Es ist kein „Schweinchen-Schlau-Format“, sondern man reagiert zusammen mit dem Zuschauer», sagt Welke. «Wir sind ein paar Mal massiv überrascht worden und konnten gar nicht glauben, dass es bestimmte Formate schon gab zu Zeiten, wo wir sie theoretisch hätten sehen können.»

Denn die beiden sind bekennende Fernseh-Fans und kennen sich eigentlich auch mit dem ein oder anderen Nischen-Format gut aus. «Olli und ich sind von unseren jeweiligen Eltern vor den Fernseher gesetzt worden», sagt Pastewka. Welke erzählt: «Ich habe mich wirklich nachmittags hingesetzt und habe – wie Bastian auch – freiwillig Schulfernsehen geguckt, weil ich einfach dachte, dann muss ich in der Zeit keine Hausaufgaben machen.» «Und wir beide tauschen uns auch im Privatleben permanent über Filme, Shows und Serien aus», sagt Pastewka. «Sehr zum Leidwesen unserer Frauen.»

Gesellschaftliche Veränderungen im Fokus

Bei den Kuriositäten aus 60 Jahren Fernsehen fallen auch gesellschaftliche Veränderungen auf. Etwa: «Frauen waren ja noch bis weit in die 70er Jahre in erster Linie als Ansagerinnen geduldet», sagt Pastewka. «Wenn es dann eine mal gewagt hat, in den Sport zu gehen, dann wurde sie verrissen, noch bevor die Sendung ausgestrahlt war.»

Auch im Unterhaltungsfach hat sich viel verändert: «Selbst da, wo es unterhaltsam sein sollte, war es eine sehr ernste Angelegenheit», erzählt Welke. «Das muss man den heutigen Fernsehzuschauern wirklich erklären: Wie staatstragend Unterhaltung war.»

So gesehen gebe es wenig, bei dem er sagen würde: «Dahin muss man wieder zurück», sagt Welke. «In Wirklichkeit ist das Fernsehen heute ja viel besser als sein Ruf. Schon alleine wegen der Auswahl, die man hat. Niemand zwingt einen, Mist zu gucken. Man könnte jeden Vormittag, Nachmittag, Abend gutes Fernsehen gucken, wenn man sonst kein Leben hat.» Es sei heute nur schwerer, in dieser Masse zu navigieren.

Von Gregor Bauernfeind, dpa