Judith Rakers hört Ende Januar als «Tagesschau»-Sprecherin auf. Die 48-Jährige gehe auf eigenen Wunsch, da sie sich mehr auf ihre unternehmerische Tätigkeit konzentrieren wolle, teilte der öffentlich-rechtliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) in Hamburg mit. Rakers beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Garten und Gemüseanbau. Am 31. Januar ist sie zum letzten Mal in der Sendung zu sehen.
Eine Nachfolge wird es den Angaben zufolge zunächst nicht geben. Die 20-Uhr-Hauptausgabe, die jeden Tag von Millionen Zuschauern gesehen wird, wird damit weiterhin von Jens Riewa, Susanne Daubner, Julia-Niharika Sen, Thorsten Schröder und Constantin Schreiber präsentiert.
Erste «Tagesschau» 2005
Moderatorin Rakers wurde in der NDR-Mitteilung mit den Worten zitiert: «Nach 19 erfolgreichen und spannenden Jahren bei der «Tagesschau» habe ich mich schweren Herzens entschlossen zu gehen. Es ist an der Zeit, den Fokus in meinem Leben auf andere Projekte zu lenken, meine unternehmerische Tätigkeit weiter auszubauen und Neues anzupacken, für das neben dem Nachrichten-Schichtdienst bisher zu wenig Zeit war.»
2005 stand sie erstmals als Sprecherin der «Tagesschau» vor der Kamera – in der Hauptausgabe um 20 Uhr zum ersten Mal im März 2008. Dem Fernsehen kehrt sie nicht ganz den Rücken zu. Die Talkshow «3nach9» (Radio Bremen/NDR) moderiert sie weiterhin und sie präsentiert auch weiterhin Folgen des ARD-Reisemagazins «Wunderschön».
Bücher über Gemüseanbau, Natur und Garten
Wer Rakers auf Instagram folgt, weiß, dass sie sich seit Jahren für das Gärtnern begeistert. Die 48-Jährige postete am Dienstag ein Foto von sich samt einer Kiste Gemüse und erklärte ihren Weggang von der «Tagesschau». Sie sei dort immer freiberuflich tätig gewesen und habe sich deshalb noch andere Standbeine aufgebaut. Neben anderen TV-Engagements habe sie angefangen, Bücher über Gemüseanbau, Natur und Garten zu schreiben – «meine große Leidenschaft», schrieb Rakers.
Die gebürtige Paderbornerin kündigte ein erstes Kinderbuch an. Sie arbeite auch an einem Brettspiel. Zugleich denke sie über neue Fernsehformate nach – «aber den täglichen Schichtdienst bei der „Tagesschau“ gebe ich nun auf».
Der Erste Chefredakteur ARD-aktuell, Marcus Bornheim, wurde in der NDR-Mitteilung zitiert: «Judith Rakers‘ Abschied von der „Tagesschau“ ist ein großer Verlust. Sie ist nicht nur bei unseren Zuschauerinnen und Zuschauern beliebt, auch das gesamte Team schätzt sie als Mensch und Kollegin.» Die «Tagesschau» und die Schwestersendung «Tagesthemen» wird in Hamburg auf dem NDR-Gelände produziert. Zuständig ist die ARD-Gemeinschaftseinrichtung ARD-aktuell.