Die kurdisch-deutsche Schriftstellerin Karosh Taha bekommt die diesjährige Alfred-Döblin-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
Die Akademie würdigt mit dem Preis, der mit 5000 Euro dotiert ist, Tahas bisherige Arbeiten, insbesondere den Roman «Im Bauch der Königin». Darin gelinge es der Autorin, «eine Vielzahl von Figuren mit all ihren Sehnsüchten und Abgründen darzustellen und wie nebenbei auch eine Geschichte von Einwanderung und Verlust zu erzählen», erklärte die Akademie am Mittwoch in Mainz.
Eine außerordentliche Medaille wurde postum der Schriftstellerin Semra Ertan zuerkannt, die sich 1982 in Hamburg öffentlich in Brand setzte und ihren Tod mit dem Protest gegen Rassismus verband. Ihr 2020 erschienener Gedichtband «Mein Name ist Ausländer» sei mit seiner «Poetik der Insuffizienz» ein Fanal über «das Dichten in einer gleichgültigen Welt».
Die Alfred-Döblin-Medaille würdigt Autorinnen und Autoren für erste vielversprechende Veröffentlichungen und Arbeiten. Der Preis erinnert an den Schriftsteller Alfred Döblin (1878-1957), der Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz war. Ein Termin für die Preisverleihung steht noch nicht fest.