Ping-Pong mit Popstars, Konzerte aus dem Bettenhaus oder Interviews in einem Hundesalon – das Kölner Musikfestival «c/o pop» setzt bei seiner erneut digitalen Ausgabe auf ungewöhnliche Popkultur-Erlebnisse.
In einem Internet-Stream können Musikfans das Festival-Programm vom 22. bis 23. April kostenlos verfolgen. Zu sehen gibt es Pop-Konzerte, Talkrunden und Interviews mit rund 100 Künstlern.
«Wir haben natürlich immer gehofft, dieses Jahr wieder vor Ort Musik präsentieren zu können«, sagte «c/o pop»-Geschäftsführer Norbert Oberhaus der Deutschen Presse-Agentur. «Zugleich haben wir die digitale Ausgabe als Chance genutzt, um neue Formate und Innovationen zu entwickeln, die uns beim Sprung in die Jetztzeit helfen.»
Höhepunkte des zweitägigen Streaming-Angebots sind Konzerte der deutschen Popmusikerin Elif, der südafrikanischen Songwriterin Alice Phoebe Lou und der deutschen Pop-Band Die Höchste Eisenbahn. Zudem gibt es zahlreiche Specials, bei denen Künstler auch abseits der klassischen Bühnen zu erleben sind.
So werden etwa Popsänger Bosse beim Tischtennis und Starpianist Chilly Gonzales «in bed» in einem Bettenhaus zu sehen sein. Auch kleinere Shows wie das «Rad des Grauens» mit der Kölner Pop-Band OK Kid haben die «c/o pop»-Macher vorab aufzeichnet. «Hier wird es jede Menge Schabernack geben», sagte Oberhaus.
«Schon bei der ersten digitalen Ausgabe waren wir uns sicher, dass einfach nur Musik zu streamen zu wenig ist und waren damit erfolgreich – wir konnten in etwa so viele Zuschauer erreichen wie auch in früheren Zeiten zum Festival kamen», so Oberhaus. Mit den Erfahrungen der ersten digitalen «c/o pop xoxo»-Ausgabe sei das Programm auf zwei Tage verdichtet und die einzelnen Programmpunkte komprimiert worden. «So hoffen wir, den Gewohnheiten der jüngeren Zielgruppe noch besser entgegenzukommen.»
Da das Festival maßgeblich über Fördermittel finanziert ist, haben die Veranstalter nicht mit Existenz-Ängsten zu kämpfen. «Wir wollen mit der digitalen Ausgabe deshalb über Gagen auch den vielen Künstlern helfen, die auf Grund der Pandemie mit großen Ausfällen zu kämpfen haben», sagt Oberhaus. Auch dafür steht ein Stück weit der Namens-Zusatz «xoxo», ein englisches Kürzel für Hugs and Kisses («Umarmungen und Küsse»).
Ein wenig stolz sind die Festivalmacher zudem darauf, dass der Anteil weiblicher Künstlerinnen in diesem Jahr auf über 60 Prozent gesteigert werden konnte. «In einer früher männerdominierten Branche zeigen wir damit auch, dass sich bei den Rollenbildern im Popkulturbetrieb längst etwas verändert hat.»
Begleitend zum Festival-Programm werden Branchenvertreter bei der Parallel laufenden «c/o pop Convention» bis Samstag in rund 50 Talks und Workshops über aktuelle Entwicklungen des Musikmarktes und popkulturelle Themen diskutieren. Eine Teilnahme ist nach Voranmeldung für alle Interessierten ebenfalls kostenfrei möglich. Das Programm der «c/o pop xoxo» und des Festival-Streams sind unter c-o-pop.de zugänglich. Zudem werden ausgewählte Programmpunkte nachträglich auf Youtube abrufbar sein.