Bestsellerautor Sebastian Fitzek (49, «Das Paket») meint, das sich in der Corona-Pandemie viele Menschen Filme und Bücher wünschen, in denen es nicht so gewaltsam zugeht. «Ich glaube da kommt gerade so eine Gegenbewegung», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
«Am Anfang haben viele, so auch ich, auf einmal Filme wie ‚Contagion‘ gesehen und sich ganz explizit auch mit Katastrophen auseinandergesetzt. Dann kam die dunkle Jahreszeit und alle haben gehofft, es wird besser. Jetzt sind wir hier in Deutschland zumindest alle in so einer Phase, wo wir alle nicht wissen, ob es besser wird – ich finde, da brauchen wir ein bisschen Sonne.»
Der Thriller-Autor, der normalerweise für Leichen, Blut und Schockmomente steht, lässt es in seinem neuen Buch «Der erste letzte Tag» (Droemer Knaur) etwas ruhiger angehen. Er erzählt von einem Roadtrip mit zwei Fremden auf einer gemeinsamen Autofahrt und einem Gedankenspiel: Was würdest du machen, wenn heute dein erster letzter Tag wäre?
Aber auch ein Thriller sei «immer die Beschäftigung mit dem Leben», sagte Fitzek. «Thriller ist zu 90 Prozent eine Auseinandersetzung mit den Werten des Lebens, die es zu verteidigen gilt. Ich vergleiche das immer mit einer Achterbahnfahrt: Keiner steigt ein in die Achterbahn in der Hoffnung, rausgeschleudert zu werden. Jeder steigt ein in der Hoffnung, ein Nahtoderlebnis zu haben, was er übersteht. Dann werden die Endorphine ausgeschüttet. Der Schicksalsschlag, der Thrill, den brauchen wir, um unsere Sinne fürs Leben zu schärfen.»