Vor neun Jahren wurde das Werk gestohlen, nun hat das griechische Kulturministerium der Öffentlichkeit das wiedergefundene Gemälde «Frauenkopf» von Pablo Picasso präsentiert.
Ein 49 Jahre alter Grieche war am Montag festgenommen worden und hatte den Kunstraub aus der Athener Pinakothek im Jahr 2012 gestanden. Die Polizei hatte den «Frauenkopf» sowie ein Gemälde des frühen Piet Mondrian in einer Schlucht rund 50 Kilometer von Athen mitten im Gestrüpp entdeckt. Zuvor seien die Bilder in einer Lagerhalle versteckt gewesen, teilte das Ministerium am Dienstag in Athen mit.
Er habe die Pinakothek monatelang beobachtet und sogar gewusst, wann die Wachen rauchen gehen, soll der Betreffende zu Protokoll gegeben haben. Auf die Frage, warum er ausgerechnet das Picasso-Gemälde, den Mondrian sowie ein Werk des Italieners Guglielmo Caccia gestohlen habe, soll er gesagt haben, er habe die erstbesten Bilder geschnappt.
Das wurde ihm zum Verhängnis, denn gerade der Picasso war als Besitz der Athener Pinakothek auch auf dem Schwarzmarkt unverkäuflich. Ein neuer Besitzer hätte das Bild nie öffentlich machen können und wäre zudem rechtlich belangt worden. Während der «Frauenkopf» unversehrt ist, soll der Mondrian dem Kulturministerium zufolge leicht beschädigt sein, das Caccia-Gemälde soll der Dieb sogar zerstört haben. Die Polizei hatte den Betreffenden bereits im Visier, als er vor ein paar Tagen versuchte, Kontakt zu holländische Kunsthändlern aufzunehmen. Dann schlugen die Beamten zu.
«Heute heilt eine große Wunde», sagte die griechische Kulturministerin Lina Mendoni. Der «Frauenkopf» von Picasso hat nicht nur einen Schätzwert von rund 16,5 Millionen Euro, sondern für Griechenland ein ganz besondere Bedeutung. Das Gemälde von 1939 war dem Land nach dem Zweiten Weltkrieg von Picasso höchstpersönlich als Wertschätzung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus überreicht worden. Das bezeugt die Widmung auf der Rückseite: «Dem griechischen Volk als Hommage von Picasso», datiert 1946.